PKM schaut hinter die Kulissen: Drehbuch oder Realität?

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In unserem letzten Blogpost haben wir euch die Pflegekräfte aus der Sendung „Die Herzblut-Aufgabe“ mal etwas genauer vorgestellt. Wir haben erfahren, wie man sich darauf vorbereitet, bei seiner Arbeit von einem Kamerateam begleitet zu werden und haben auch die kritischen Stimmen zur Sat1 Sendung gehört. Im zweiten Teil unserer Reihe sprechen wir mit dem Pflegeteam aus der Sendung über den Wahrheitsgehalt der Serie und wie sich die Promis wirklich in ihrem Pflegepraktikum geschlagen haben.

Fotos: Thomas Oberländer | Helios Kliniken

Wie gut haben sich die Promis wirklich geschlagen?

Nadja K. war die Mentorin von Schlagersänger Patrick Lindner. Sie erzählt: „Am ersten Tag ist Patrick nur mitgelaufen und hat sich alles angeguckt. Ab Tag zwei war er schon selbstständiger. Er war sehr kommunikativ gegenüber den Patient*innen – ob sie nun schwerhörig waren oder gar nicht erst sprechen konnten, weil sie eine Trachealkanüle hatten – er hat sich Zeit zur Kommunikation genommen.“

Aron wurde von Faisal Kawusi auf seiner Station begleitet: „Faisal war mega motiviert und sich für nichts zu schade. Auch bei Patient*innen, die nicht gefilmt werden wollten, hat er geholfen. Er war wissbegierig und interessiert – an meinem Job, den medizinischen Hintergründen, an den psychosozialen Aspekten. Wir haben uns oft hingesetzt und haben tiefgründige Gespräche geführt. Unter anderem waren da auch wirklich kritische Themen dabei.“

Luise, die Mentorin von Lily Becker war, kann auch nur Positives über ihren Promi berichten: „ Lily hat sich intensiver mit den Patient*innen beschäftigt. Sie war eher die Einfühlsame. Sie hatte auch ein paar Berührungsängste, aber das kann ich verstehen, wenn jemand mit so etwas noch gar nichts zu tun hatte. Das ist völlig normal.“

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Ist die ganze Sendung nur gestellt?

Als Luise sich dafür entschieden hat, bei dem Sat1 Projekt-Herzblut teilzunehmen, wollte sie ein realistisches Bild von dem Alltag auf ihrer Station zeigen. „Ich glaube, viele von den Leuten, die sonst nicht so viel mit Pflege und Krankenhaus zu tun haben, erreicht so ein Format. Es wollen bestimmt Viele sehen, wie die Promis sich da so machen.“ Mit ihrem Auftritt in der Serie konnte Luise sicherlich viele Menschen erreichen – auch einige alte Bekannte haben sich bei ihr gemeldet und sie darauf angesprochen. Die Authentizität sieht Luise kritisch. „Den ganz normalen Ablauf haben die Aufnahmen in der geschnittenen Version nicht gezeigt“, meint sie. „Das liegt aber hauptsächlich daran, dass wir nicht alle Kolleg*innen und Patient*innen filmen konnten. Unter normalen Umständen ist auf der Station viel mehr los, als zu sehen ist.“
Aron ergänzt hierzu auch: “Wir hatten auch viele Patient*innen, die nicht gefilmt werden wollten. Die mussten wir ja trotzdem betreuen.“ Deshalb wirkte es auf viele Zuschauer*innen eventuell so, als wäre eher wenig los auf den Stationen. Der Unterhaltungsfaktor stand bei „Die Herzblut-Aufgabe“ klar im Vordergrund und deshalb wurde auch nicht alles so dargestellt, wie es in der Realität ist.

Gestellt war aber nichts. “Viele meiner Freund*innen und Kolleg*innen, die selbst im medizinischen Bereich tätig sind, empfanden die Sendung als ziemlich weichgespült.” Aber Aron freut sich über die positive Berichterstattung: “Das hat Sat1 schon gut gemacht. Das waren schöne Bilder und viele Emotionen. Sonst sieht man ja nicht so oft, dass Pflege auch schön sein kann.” Vanessa kann dies nur untermalen: „Wir hatten definitiv kein Drehbuch und keine Vorgaben. Alles, so wie es gezeigt wurde, ist auch genauso passiert. Wir haben auch keine Szenen wiederholt. Natürlich war es ein bisschen zusammengeschnitten, aber das kennt man ja vom Fernsehen, es wird immer mehr gedreht, als gezeigt wird.”

Nach der Teilnahme am Projekt: So haben Freunde & Familie reagiert

Nach dem Ende der Sendung konnten schließlich alle Teilnehmer*innen nur positives berichten. Besonders aus dem privaten Umfeld gab es freudige Rückmeldungen. Nadja K. bemerkte sogar Auswirkungen auf ihren privaten Social Media Kanälen: „Als die ersten zwei Folgen ausgestrahlt wurden, haben sich zwei alte Grundschulkameraden mal wieder bei mir gemeldet. Da musste ich dann schmunzeln, dass sie mich noch erkannt haben. Und klar, auch die Anzahl meiner Follower ist gestiegen.“ Ihre Nachrichten enthielten vereinzelt sogar Fachrückfragen und eine ganz besondere Bitte. „Jemand wollte sich an unserem Klinikum an der Nase operieren lassen und meinen Dienstplan wissen. Damit sie mich dann als Schwester hat.“ Bei den Zuschauer*innen hat „Die Herzblut-Aufgabe“ also definitiv einen großen Eindruck hinterlassen und so ihren Teil zum Image der Pflege beigetragen.

Realität oder nicht, die Promis erlebten einige Momente, die nicht gespielt werden können.

„Was ist eure Meinung zu „Die Herzblut-Aufgabe“? Würdet ihr an einem solchen TV-Projekt teilnehmen?

Hier geht es zu den Interviews der Teilnehmer*innen

Einfach auf das entsprechende Bild klicken und ihr gelangt zum Interview:

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