Mit dem Beginn der Adventszeit beginnt für viele Gesundheits- und Krankenpfleger*innen eine Zeit, die nicht immer besinnlich, sondern oft eher anstrengend ist. Es muss nicht nur das private Weihnachtsfest vorbereitet, sondern auch das Pflegeheim oder eine anderen Einrichtungen fleissig geschmückt werden. Das bedeutet bei gleichbleibender Arbeit ordentlich Stress. Das Fest der Liebe lässt sich außerdem in einem Berufsfeld, zu dem Nachtschichten und die Arbeit an Feiertagen dazugehören, nicht immer ganz so leicht mit dem Job vereinbaren. Wir haben unsere Community gefragt, wie sie Weihnachten und ihren Pflegejob unter die Weihnachtsmütze bringen. Hier sind die Antworten.
Der frühe Vogel fängt die Weihnachtsgans
Wer nicht an den Feiertagen frei bekommt, der schnappt sich im Idealfall die Frühschicht am Weihnachtstag. So kann der Heiligabend dennoch gemütlich mit der Familie verbracht werden. Facebook-Userin Ramona findet einen klaren Vorteil an der Frühschicht: „Wenn man Weihnachten arbeitet, muss man wenigstens nicht nur in der Küche stehen. Garnicht mal so schlecht.“ Den stressigen Essenvorbereitungen kann man sich so also entziehen. Wer einen Partner hat, der nicht in der Pflege arbeitet oder frei hat, der kann diese Aufgabe also guten Gewissens abgeben und nach der anstrengenden Schicht bei gutem Essen etwas entspannen. Natascha bietet außerdem eine andere alternative Lösung an: „Einfach an Weihnachten arbeiten und überall in der Familie mampfen gehen!“ Ein solches Verwöhnprogramm haben sich unsere Pfleger*innen auch redlich verdient.
Fleißig wie die Weihnachtswichtel
Vielleicht mag es für manch einen so wirken, als wären die Pflegekräfte, die an Weihnachten die Spätschicht ergattern, am ärmsten dran. Dass das nicht so sein muss, betont unser Communitymitglied Elke. Sie möchte an Weihnachten „arbeiten und für die Bewohner*innen da sein.“ Eine sehr vorbildliche Einstellung. Denn die Bewohner*innen, die zur Weihnachtszeit nicht bei ihrer Familie sein können, sollen schließlich nicht alleine sein. Gemeinsam mit den Pflegebedürftigen verbringen viele Pflegekräfte die Feiertage und helfen ihnen dabei, in dieser Zeit des Jahres nicht einsam sein zu müssen. Justin erheitert seine Bewohner*innen dann damit, dass er den ganzen Tag mit Weihnachtsmütze arbeitet. Nicole erklärt sich auch immer freiwillig zum arbeiten an Heiligabend bereit, denn: „Für meine Bewohner*innen möchte ich da sein, gerade jetzt in diesen Zeiten.“ Danke, dass ihr diesen Job übernehmt!
Weihnachten in Zeiten der Pandemie
Andreas Westerfellhaus, Pflegebeauftragter der Bundesregierung, schlug im Oktober eine Lösung für das Weihnachtsfest vor, die manchen Pflegekräften, die an Weihnachten arbeiten müssen, auch das Fest verschönern könnte. Westfellhaus empfahl, die Familienfeiern zu entzerren und so über mehrere Tage hinweg nur in kleinen Kreisen zu feiern. So könnte auch eine nachträgliche Bescherung, wie erst am 28. oder 29. Dezember, möglich sein. So können Pflegekräfte trotz Arbeit teilhaben und gleichzeitig wird der Pandemie entgegengewirkt. Doppelt Weihnachten feiern klingt für manche Weihnachtsliebhaber doch nach einen guten Plan, oder?
Ein doppeltes Weihnachtsglück
Die Altenpflege ist ein Job, der verbindet. Viele Patient*innen sind alleine oder können die Weihnachtszeit nicht mehr zu Hause bei ihren Angehörigen verbringen. Altenpflegerin Lois Raupers besitzt daher die Einstellung, gerne zur Weihnachtszeit zu arbeiten und gibt selber zu, es fehle ihr etwas und es sei ungewohnt, wenn sie Heiligabend nicht auf der Arbeit mit ihren Patient*innen verbringe. Das Glück und die Liebe, die sie von ihrer Familie erfährt, möchte sie an alleinstehende Bewohner*innen weitergeben und für sie eine „Ersatzfamilie“ sein. Eine herzerwärmende Angelegenheit, die auch ihre Familie unterstützt und versteht.
Auch weitere Communitymitglieder wie Martina sagen: „Die gemeinsame Zeit und das Gefühl rentieren alles“, sodass es für viele Pflegekräfte eine Bereicherung ist, Weihnachten in der Pflegeeinrichtung und zu Hause mit der Familie zu feiern – ein doppeltes Weihnachtsglück eben.
Zusammen ist man stark
Wieder andere gehen Kompromisse ein, um den Job und die Familie an Weihnachten zu vereinen. Klara aus unserer Community erzählt, dass sie an Heiligabend nicht arbeiten müsse, dafür aber freiwillig andere Schichten, wie zum Beispiel an Silvester, übernehme. Katja betont die Rücksicht beim Wählen der Feiertagsschichten und die Wichtigkeit von Absprachen im Pflegeteam. Communitymitglied Gabi teilt eine sehr kluge Lösung mit uns, die auf ihrer Station gehandhabt wird. Dank der Internationalität, die mittlerweile in Pflegeteams herrscht, berichtet sie, dass Muslime die Schicht an Heiligabend übernehmen. Schön zu sehen, dass auch innerhalb der Pflegeteams Rücksicht aufeinander genommen wird.
Weitere Weihnachtsthemen:
- 9 Tipps für ein einzigartiges Weihnachtsfest in der Pflege
- Weihnachtliche Buchtipps
- Corona und Weihnachten: Das kommt auf die Pflege zu
- 6 Geschenktipps für Pflegekräfte
Quellen:
Ärzteblatt: www.aerzteblatt.de/nachrichten/117745/Pflegebeauftragter-empfiehlt-Weihnachten-im-Schichtsystem
Pflegekraft – Mehr als ein Beruf: https://www.facebook.com/PflegekraftBeruf/photos/a.1976801695906924/2749451791975240/?type=3&theater