28 Jun 2024

Dehydration: Was hilft außer Trinken?

Symbolbild: Dehydration bei Senior*innen - Ältere Frau liegt im Bett und bekommt von einer Pflegekraft etwas zu trinken.
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Die Sommermonate bringen nicht nur Sonnenschein und Freude, sondern auch eine erhöhte Gefahr der Dehydration mit sich, insbesondere für pflegebedürftige Senior*innen. Oftmals landen Pflegeheimbewohner*innen bei Hitzewellen im Krankenhaus. Es können jedoch Maßnahmen ergriffen werden, um einem Krankenhausaufenthalt vorzubeugen. Neben dem konventionellen Trinken gibt es auch unkonventionelle Methoden wie subkutane Infusionen, die dabei helfen können, das Schlimmste zu vermeiden.

Was genau ist Dehydration?

Der menschliche Körper besteht zu bis zu 70% aus Wasser. Jeden Tag verliert ein Mensch eine erhebliche Menge durch Miktion (Wasserlassen), Defäkation (Stuhlentleerung), Transpiration (Schwitzen) und Respiration (Atmung). Um diesen Verlust auszugleichen, muss Flüssigkeit aufgenommen werden. Wenn die dem Körper entzogene Flüssigkeit nicht ersetzt wird, entsteht ein Defizit, das als Dehydration oder Wassermangel im Körper bekannt ist. Besonders ältere Menschen sind anfällig für Dehydration, da mit zunehmendem Alter das Durstgefühl nachlässt und der Wasseranteil im Körper abnimmt.

Es gibt drei Hauptformen von Dehydration: isoton, hypoton und hyperton. Der Unterschied liegt hauptsächlich im Verhältnis von Körperwasser zu Natrium. Bei isotoner Dehydration fehlen dem Körper Wasser und Natrium in gleichem Maße. Bei hypotoner Dehydration überwiegt der Mangel an Natrium gegenüber dem Wassermangel, während bei hypertonaler Dehydration der Körper mehr Wasser als Natrium verliert.

Ursachen und Symptome einer Dehydration

Es gibt verschiedene Ursachen für Dehydration. Der Hauptgrund ist allerdings eine unzureichende Flüssigkeitsaufnahme. Empfohlen wird, täglich etwa 1,5-3 Liter Wasser zu trinken, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen. Schwere Durchfälle und starkes Erbrechen, wie sie bei Magen-Darm-Erkrankungen auftreten können, sind ebenfalls häufige Auslöser. Zusätzlich können starke Blutverluste, schwere Verbrennungen und Infektionskrankheiten, die mit einem starken Flüssigkeitsverlust einhergehen, zu Dehydration führen.

Besonders während der Sommermonate besteht ein erhöhtes Risiko für Dehydration, da die hohen Temperaturen und vermehrtes Schwitzen zu einem verstärkten Flüssigkeitsverlust führen können. Es ist entscheidend, die Symptome von Dehydration zu erkennen, darunter trockener Mund, trockene Haut und Lippen, Durst, dunkel gefärbter Urin, Verstopfung, Schwindelgefühle und Verwirrung. Wenn solche Symptome häufig auftreten oder über einen längeren Zeitraum bestehen, sollte sofortige ärztliche Hilfe gesucht werden, um schwerwiegende Folgen zu vermeiden.

Folgen einer Dehydration

Eine Dehydration hat verschiedene Folgen für den Körper. Als Reaktion auf den geringeren Flüssigkeitszustand reduziert die Niere die Menge an ausgeschiedenem Urin. Dies erhöht das Risiko für die Bildung von Nierensteinen, da die Konzentration von Mineralsalzen im Urin zunimmt. Mit zunehmendem Flüssigkeitsverlust kann es ebenfalls zu einer Beeinträchtigung des Blutkreislaufs kommen, was zu einer Vielzahl von Symptomen führen kann, unabhängig vom Alter. Dazu gehören Schwindel, Schwächegefühl, Müdigkeit, Verwirrung und im schlimmsten Fall Bewusstseinsverlust. In schweren Fällen kann eine Dehydration sogar tödlich enden, wenn sie nicht rechtzeitig behandelt wird.

Hier sind 6 Tipps, um Dehydration vorzubeugen

Bewusstsein schaffen: Es ist von entscheidender Bedeutung, dass sowohl Bewohner*innen als auch Pflegekräfte die Anzeichen von Dehydration erkennen und frühzeitig darauf reagieren. Auch wenn manche Symptome möglicherweise als „normal“ angesehen werden könnten, sollten sie keinesfalls unterschätzt werden, insbesondere wenn sie häufig auftreten oder über einen längeren Zeitraum beobachtet werden. Es ist wichtig, aufmerksam zu sein und sofortige Maßnahmen zu ergreifen, um die Flüssigkeitszufuhr zu erhöhen.

 

Regelmäßige Flüssigkeitsaufnahme fördern: Neben Wasser können auch andere Flüssigkeiten wie Tee, klare Brühe oder verdünnte Fruchtsäfte zur Flüssigkeitszufuhr beitragen. Für Menschen, die den Geschmack von Wasser nicht ansprechend finden, gibt es einfache Möglichkeiten, um es geschmacklich aufzuwerten. Kalte Tees oder aromatisiertes Wasser mit Zitronen, Limetten oder Gurken können eine Abwechslung bieten. Es ist entscheidend, regelmäßig kleine Schlucke anzubieten, um sicherzustellen, dass die Flüssigkeitszufuhr ausreichend gedeckt ist.

 

Lebensmittel mit hohem Wassergehalt anbieten: Frisches Obst und Gemüse wie Wassermelonen, Gurken und Orangen sind nicht nur lecker, sondern auch reich an Wasser. Ebenso können Suppen dazu beitragen, Dehydration vorzubeugen. Diese könnten beispielsweise regelmäßig als Vorspeise oder Beilage angeboten werden.

 

Kühle Umgebung schaffen im Sommer: In heißen Sommermonaten ist es entscheidend, eine kühle Umgebung zu schaffen, um übermäßiges Schwitzen zu vermeiden und den Flüssigkeitsverlust zu reduzieren. Klimatisierte Räume oder Ventilatoren können dabei helfen, eine angenehme Temperatur aufrechtzuerhalten.

 

Subkutane Infusionen in Betracht ziehen: In schweren Fällen von Dehydration kann die Verabreichung von subkutanen Infusionen eine schnelle und effektive Methode sein, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen und den/die Bewohner*in zu stabilisieren. Diese Methode wird in der Regel angewendet, wenn Bewohner*innen aufgrund körperlicher Einschränkungen nicht mehr in der Lage sind, ihren Flüssigkeitsbedarf durch die übliche orale Aufnahme zu decken. Es ist jedoch äußerst wichtig, dass diese Maßnahme nur unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt wird, um eine sichere Anwendung zu gewährleisten und mögliche Komplikationen zu vermeiden.

 

Regelmäßige Überprüfung und Anpassung der Pflegepläne: Es ist wichtig, die Pflegepläne regelmäßig zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen, um sicherzustellen, dass die individuellen Bedürfnisse der Bewohner*innen in Bezug auf die Flüssigkeitszufuhr und Hydration angemessen berücksichtigt werden. Durch eine kontinuierliche Überwachung und Anpassung können Pflegekräfte sicherstellen, dass sie optimal versorgt werden und potenzielle Risiken im Zusammenhang mit Dehydration minimiert werden.

Kommt Dehydration bei deinen Patient*innen im Sommer häufig vor?

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