20 Aug 2021

Gesund und Fit durch den Pflegealltag – So geht’s

Symbolbild - körperliche Gesundheit
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Die Pflege ist körperlich und psychisch ein sehr anstrengender Beruf. Doch auch wenn Pflegekräfte jeden Arbeitstag damit verbringen, die Gesundheit und das Wohlbefinden ihrer Patient*innen sicherzustellen, vergessen sie darüber schnell die eigenen Bedürfnisse. Wir haben für Euch einige Tipps gesammelt, wie Ihr ohne großen Aufwand Eure eigene Gesundheit im Alltag stärken könnt: 

 

1. Achte auf die richtige Technik

Rückenbeschwerden gelten schon beinahe als Berufskrankheit für Pflegekräfte. Eine gewisse Belastung ist in Berufen, in denen man schwer heben muss, zwar immer gegeben, doch mit der richtigen Technik lassen sich langfristige Leiden vermeiden. Es kann schon helfen, genügend Platz zu schaffen, damit sich die Pflegebedürftigen selbstständiger bewegen können und Dir so einige Arbeit abnehmen. Wenn sich das Heben nicht vermeiden lässt, kannst Du technische Hilfsmittel wie einen Lift nutzen, um Deinen Rücken zu schonen. Du solltest auch darauf achten, dass die Höhe des Pflegebetts richtig eingestellt ist, damit Du Dich nicht unnötig weit herunterbeugen musst.

2. Sorge mit Bewegung für Ausgleich

Oft ist man nach der hektischen Schicht viel zu erschöpft, um noch eine Runde zu laufen oder ins Fitnessstudio zu gehen. Dennoch solltest Du versuchen, genügend Bewegung in Deinen Alltag zu integrieren. Schon ein kurzer Spaziergang in der Pausenzeit kann Stress deutlich reduzieren. Wenn Dir das zu langweilig ist, hättest Du vielleicht mit der Echoes App mehr Spaß am Spazieren. Diese App stellt Dir verschiedene Audiowalks zur Verfügung, die von Künstler*innen und Autor*innen gestaltet wurden oder direkt von der Community stammen.

3. Vernachlässige Deine Haut nicht

In der Pflege ist die richtige Hygiene entscheidend. Deswegen müssen sich Pflegekräfte sehr oft die Hände waschen und desinfizieren. Das schützt Dich und Deine Patient*innen zwar vor Infektionen, aber Deine Haut leidet darunter. Deshalb solltest Du immer eine reichhaltige Handcreme griffbereit haben und nicht länger als zwei Stunden am Stück Handschuhe tragen. So kannst Du Austrocknung vorbeugen.

4. Die richtige Ernährung wirkt Wunder

Gerade im Schichtdienst sollte man besonders auf seine Ernährung achten. Der Körper kann sich nicht völlig an die nächtliche Arbeit anpassen. Es verlangsamt sich zum Beispiel der Pulsschlag und die Körpertemperatur verringert sich ein wenig. Auch die Leistung der Verdauungs- und Entgiftungsorgane nimmt ab. Daher solltest Du gerade während der Nachtschicht auf eine gesunde, ausgewogene Ernährung achten. Es bieten sich beispielsweise leichtbekömmliche Speisen mit magerem Fleisch, Fisch oder Eiern als Proteinquelle, Nudeln, Reis oder Pellkartoffeln als Sättigunsbeilagen und Gemüse oder Salaten an. Auch nach der Arbeit solltest Du nicht auf fettiges Fastfood zurückgreifen. Wenn Du es nach der Arbeit nicht jeden Tag schaffst, frisch zu kochen, bietet es sich an, an freien Tagen gleich für die kommende Woche vorzukochen.

5. Nimm Dir Zeit für Dich

Ebenso wichtig wie genügend Bewegung ist es, sich regelmäßig zu entspannen und Zeit für sich selbst zu nehmen. Wenn es Dir schwer fällt, mal abzuschalten, könnte eine kurze Meditationsübung das Richtige für Dich sein. Beim Meditieren konzentriert man sich ganz auf den Augenblick, indem man zum Beispiel auf seine Atmung achtet. Das hört sich einfacher an als es ist, aber es lohnt sich, das Meditieren zu üben: Es ist erwiesen, dass Meditation Stress reduziert und uns fröhlicher stimmt. Falls Du mit Anleitung meditieren willst, gibt es viele Apps, die Dir dabei helfen können. Die Apps Headspace und 7Mind gehören zu den beliebtesten, da sie neben Meditationsübungen auch Fantasiereisen und Einschlafgeschichten anbieten. Es besteht sogar die Möglichkeit, sich die Kosten für einige Meditationsapps von den Krankenkassen erstatten zu lassen.

6. Pflege Deine Freundschaften

Die Arbeit als Pflegekraft kann auch für die Psyche sehr anstrengend werden. Bei starker emotionaler Belastung ist es wichtig, die eigenen Gefühle anzunehmen und nicht in sich rein zu fressen. Wenn Du schwerwiegende psychische Probleme an Dir feststellst, solltest Du nicht zögern, auch professionelle Hilfe wie eine Therapie in Anspruch zu nehmen. Aber in vielen Fällen wirkt schon der Austausch mit einem guten Freund oder Freundin heilsam. Daher solltest Du auch in Deinem stressigen Alltag immer ein bisschen zeit für Deine Familie und Freund*innen frei halten.

7. Trinke genug Wasser

Es ist sehr wichtig, immer genug Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Wir brauchen Wasser für unseren Stoffwechsel, um unseren Körper zu kühlen, die Gelenke zu schmieren und Nährstoffe aufzunehmen. Es wird empfohlen, ungefähr 1,5 Liter Wasser am Tag zu sich zu nehmen. Doch es ist gar nicht so einfach, auf diese Menge zu kommen, wenn man sich nicht darauf konzentriert. Denn Kaffee, Cola und Ähnliches zählen nicht! Um Dich daran zu erinnern, regelmäßig Wasser zu trinken, können auch Apps hilfreich sein. Dafür kannst Du zum Beispiel Hydro Coach oder Mein Wasser nutzen. Wenn Du viel unterwegs bist, ist die Refill Deutschland App eventuell etwas für Dich. Die App zeigt Dir auf einer Karte, wo Du kostenlos Deine Trinkflasche mit Wasser auffüllen kannst.

8. Höre auf zu Rauchen – auch wenn der Tag stressig ist

Wer schon einmal versucht hat, mit dem Rauchen aufzuhören, weiß ganz genau: Das ist gar nicht so einfach und sobald der Arbeitsstress zunimmt, wird es umso schwieriger. In der Zigarettenpause hat man eine kurze Verschnaufpause, um sich neu zu fokussieren. Wenn Du versuchst, mit dem Rauchen aufzuhören, solltest Du Dir diese kleinen Pausen trotzdem nehmen, wenn Du sie brauchst, und Dich zum Beispiel mit Lockerungsübungen erfrischen. Es ist aber auch schon hilfreich, die Anzahl der Zigaretten zu minimieren, wenn Du nicht komplett aufhören willst. Mithilfe von Apps wie EasyQuit kannst Du Dich zusätzlich motivieren, diese Vorhaben durchzuziehen.

9. Tu Deinen Venen etwas Gutes

In ihrem Berufsalltag sind Pflegekräfte meist permanent auf den Beinen. Nach Feierabend sind die Beine dann oft schwer. Sport kann zwar helfen, Venenerkrankungen wie Thrombosen vorzubeugen, aber kurzfristig helfen auch Kompressionsstrümpfe dabei, die Beine zu entlasten. Dabei handelt sich zwar um ein medizinisches Hilfsmittel, aber das bedeutet nicht, dass sie nicht modisch sein können. Mittlerweile gibt es Kompressionsstrümpfe, die so dezent wie Nylonstrümpfe sind, oder knallbunte Modelle für die Mutigen.

10. Achtsamkeit

Mittlerweile ist Achtsamkeit in aller Munde und schon beinahe ein wenig abgedroschen. Aber nichtsdestotrotz ist es wichtig, dass Du auch im Alltag Deine eigenes Wohlbefinden und Deine Bedürfnisse nicht aus dem Blick verlierst. Ansonsten kann die dauerhafte Überanstrengung zu gesundheitlichen Folgen führen und damit ist niemandem geholfen.

Nimmst Du Dir genug Zeit für Dich? Wenn Du noch weitere gute Tipps hast, um trotz Stress und Nachtschichten gesund und glücklich zu bleiben, teile sie gerne mit Deinen Kolleg*innen in unserer Community.

Quellen:

SwissLife: www.swisslife.de/magazin/tipps-pflegekraefte

Medi: www.medi.de/gesundheit/gesundes-leben/

Deutsches-Pflegeportal: www.deutsches-pflegeportal.de/praevention-gesund-bleiben-im-pflegeberuf

Eatsmarter: eatsmarter.de/ernaehrung-bei-schichtarbeit

Test.de: www.test.de/Meditations-Apps-Test

NDR: www.ndr.de/Dehydration-Was-passiert-wenn-man-zu-wenig-trinkt

Chip: www.chip.de/news/Trinken-nicht-vergessen-

Turn-On: www.turn-on.de/article/nichtraucher-app-

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