24 Aug. 2020

Stressfreier Umgang mit Ärzten – so klappt`s

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Dass es öfter mal zu Konflikten zwischen dem ärztlichen Personal und Pflegekräften kommt, ist kein Geheimnis. Im Arbeitsalltag sorgt das für Frust und auch die Qualität der medizinischen Versorgung kann darunter leiden. Für menschliche Fehler herrscht selten Verständnis und die vorherrschenden (nicht immer zutreffenden) Meinungen über das jeweils andere Berufsfeld erschweren die Zusammenarbeit. Dabei ist ein wertschätzender Umgang beider Seiten miteinander von entschiedene Bedeutung. Ärzte und Pflegekräfte sollten gemeinsam an einem Strang ziehen.

Ehrliche Komplimente verbessern das Klima

Als Pflegekraft kannst du dem ärztlichen Personal klar machen, dass du ihre Kompetenzen wertschätzt. Du sollst dich dabei nicht gleich schleimen, aber kannst sachlich und freundlich deutlich machen, was du an deinem Gegenüber so schätzt. Das kann z.B. ein einfach er Hinweis sein, dass der/die Patient*in sich bei der letzten Visite gut von dem/der Ärzt*in aufgehoben gefühlt hat. Solch einfache Komplimente werden leider nicht mehr so oft ausgesprochen, sie können aber zu einer deutlichen Verbesserung des Betriebsklimas führen. Gib dir einen Ruck und sag einfach mal etwas nettes. Vielleicht bekommst du auch bald etwas zurück.

Geize nicht mit deinen (fachlichen) Reizen

Du brauchst dich vor einem/einer Ärzt*in nicht kleinmachen oder kleinmachen lassen. Der gesellschaftliche Status der Ärzte mag zwar höher sein, aber deine Arbeit ist dennoch genauso wichtig. In der Medizin kann niemand ohne den anderen. Trau dich und mach klar, welche Kompetenzen du besitzt und wie wichtig diese für die Arbeit der Ärzte sind. Wenn du neu im Team bist oder neue Ärzte kennenlernst, dann stell dich vor und erkläre, welche Fachkenntnisse du besitzt. Wenn du in Bezug auf die Behandlung eines/einer Patient*in anderer Meinung bist, dann äußere diese auch und begründe sie mit deinem Fachwissen. So wird deutlich, wie viel Wissen du besitzt und dass du eine große Hilfe und Unterstützung sein kannst.

Psychologische Tricks können helfen

Beim Gespräch mit Ärzt*innen kannst du ein paar Tricks anwenden, um sympathischer zu wirken und ernst genommen zu werden. Acht auf eine ruhige und tiefe Stimme – das wird oft als besonders kompetent wahrgenommen. Verwende im Gespräch auch Phrasen oder Sprichwörter, die dein Gegenüber auch oft benutzt um eine Verbindung herzustellen. Das vermittelt den Eindruck: „Wir verstehen uns.“ Außerdem kannst du noch auf deine Körperhaltung achten: Eine aufrechte Haltung kann viel bewirken, denn so kannst du dich auf Augenhöhe mit dem/der Ärzt*in begeben. Solltest du kleiner sein, geh einfach ein oder zwei Schritte zurück, um den Größenunterschied auszugleichen. Halte den Blickkontakt und sei selbstbewusst.

Weitere Tipps für den Umgang mit Ärzt*innen

  1. Der Ton macht die Musik: Nette und freundliche Kommunikation ist das A und O einer erfolgreichen Zusammenarbeit ohne Konflikte und voller Wertschätzung.
  2. Mach dir bewusst, was Ärzte leisten. Sie haben (genauso wie du) jeden Tag eine große Menge an Patient*innen zu versorgen und viele Diagnosen zu stellen. Ihr sitzt also im selben Boot.
  3. Direkte Kommunikation: Sage klar und deutlich, was du vom Arzt/der Ärztin willst. So entstehen keine Missverständnisse
  4. Wenn dir geholfen wurde: Bedank dich. Auch das ist ein Zeichen von Wertschätzung.

Quelle:

Masemann & Messer. 100 Tipps für die erfolgreiche Pflegekraft. Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG, Hannover, 2009, S.41ff.

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