Irgendwann mal Ärztin?

Beitragsbild Samira
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Samira postet nicht nur Bilder aus ihrem Arbeitsalltag als Krankenschwester, sondern sie lässt ihre Follower*innen auch einen Blick auf ihren Schreibtisch werfen. Sie ist Teil der #Studygram Community. Auf ihrem Instagramprofil @diaryofsamira zeigt sie ihren Alltag als Pflegekraft, gibt Lerntipps und Einblicke in den Stoff, den sie für ihre Ausbildung lernen musste (und für ihren Traumjob als Ärztin noch immer lernen muss). Sie zeigt deutlich, dass eine solche Karriere, so fern sie auch wirken mag, nicht unmöglich sein muss.

PFLEGE? DAS KÖNNTE ICH NIE!


Nach dem Abitur war Samira sich sicher: Ich will in der Medizin arbeiten. Der Traumberuf als Ärztin wirkte für sie aber unerreichbar – also wagte die Kölnerin einen Schritt in die Pflege und probierte sich im Rahmen eines Freiwilligen Sozialen Jahres aus. „Ich war erst ein Jahr als Au-Pair im Ausland unterwegs, dann habe ich mich an einem Bürojob versucht. Das war aber absolut gar nicht das Richtige für mich“, erzählt sie. Durch das FSJ sammelte sie schließlich ihre ersten Erfahrungen in der Pflege und war sofort Feuer und Flamme mit diesem Beruf. „Anfangs dachte ich: Pflege? Das könnte ich nie. Aber das FSJ hat meine Meinung grundlegend geändert.“ Auch Kommentare wie „Lern lieber was Vernünftiges“ oder „Da verdient man doch so wenig“ ignorierte Samira und machte ihr eigenes Ding. Sie begann die Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin und beendete diese auch erfolgreich. „In der Schulzeit war ich gar nicht so fleißig. Aber in der Ausbildung hat mir der Stoff richtig Spaß gemacht und mein Ehrgeiz wurde dadurch geweckt. Deshalb begann ich auch mit diesen Lernzetteln.“

EINE MOTIVATION FÜR ANDERE

Ihre Ausbildung ist jetzt seit einem Jahr beendet und seitdem arbeitet Samira auch als Krankenschwester in einer Klinik in Köln. Ihr Hobby, Fotos auf Instagram zu posten, hat sich in dieser Zeit auch zu etwas mehr entwickelt. Die Followerzahlen wuchsen und wuchsen. Ein Profil, das sie sich eigentlich nur angelegt hat, um sich selber zu motivieren, wurde plötzlich zur Motivationsquelle für viele andere junge Menschen.

EINE GROSSE KAMPAGNE FÜR DIE PFLEGE BITTE

Weil Samira die Zukunft der Pflege so am Herzen liegt, schrieb sie sogar einen Brief an das Bundesministerium für Gesundheit. „Ich bin überzeugt davon, dass für den Beruf der Pflegekraft viel mehr online geworben werden muss. Social Media ist der richtige Weg, um junge Menschen in die Pflege zu bringen.“ Leider fand Samira’s Idee im Ministerium keinen Anhang. „Die Politik muss nicht nur mehr Geld an uns Pflegekräfte zahlen, sondern auch mehr Geld für gutes Marketing ausgeben. Die Vorurteile, die in der Öffentlichkeit über uns verbreitet werden, sind einfach nicht wahr. Ich wünsche mir eine so große Kampagne für die Pflege, wie die für die Bundeswehr.“

FÜR DIE PFLEGE – GEGEN KLISCHEES

Auf ihrem Instagram-Profil möchte Samira die guten und schlechten Seiten der Pflege zeigen, mit Klischees aufräumen und ein Umdenken bewirken. Dabei ist es ihr wichtig zu sagen: „Ja ich habe den Traum, einmal Ärztin zu werden. Aber ich liebe meinen Job als Pflegekraft mindestens genauso sehr, wie meinen Traum.“

SAMIRAS LERNTIPP:

Die App Forest, bei der virtuelle Bäume gepflanzt werden können. Sobald man das Handy in die Hand nimmt und die App schließt, stirbt der gepflanzte Baum. Wenn die vorher bestimmte Ruhezeit eingehalten wird, wird der Baum dem eigenen kleinen Wald hinzugefügt. So soll es leichter werden, das Smartphone bewusst aus der Hand zu legen und sich besser auf eine Aufgabe zu konzentrieren.

Weitere Interviews mit unseren Pflegeinfluencern findest du hier:

@einfach.jean : Instagram gegen den Pflegenotstand

@le_ni_fee : „Wir schlafen nicht – wir arbeiten!“

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