Sie sind etwa 50 Mitglieder, zusammengesetzt aus verschiedenen Bereichen des Gesundheitssystems. Mit dem Hashtag #twankenhaus ist der mittlerweile eingetragene Verein auf der Plattform Twitter unterwegs. Ihr gemeinsames Ziel: auf die Probleme in der Gesundheits- und Pflegebranche aufmerksam machen.
Der selbst bezeichnete Thinktank aus Ärzt*innen, Pflegekräften, Student*innen, Menschen aus dem Rettungsdienst, Patientenvertreter*innen und Physiotherapeut*innen lernte sich 2018 eher zufällig auf Twitter kennen und stellten schnell fest, dass sie in ihrem Berufsalltag mit ähnlichen Problemen konfrontiert werden. Seit Februar 2019 liefern Hashtags wie #twankenhaus oder #MeinEinsatzFürDich zahlreiche Einblicke in den Alltag der Gesundheitsbranche und beleuchten Missstände aus verschiedenen Perspektiven.
Es fehlt an Menschlichkeit
Ziel der Gruppe ist eine Reformation des Gesundheitssystems. Mittlerweile findet man auf Twitter unter dem Hashtag #twankenhaus bereits tausende Einträge, in denen viele aus dem Gesundheitswesen von ihren Erfahrungen in ihrem Arbeitsalltag schreiben. Damit machen sie die Außenwelt auf die Mängel der Pflegebranche aufmerksam. Die Themen sind dabei vielseitig . So wollen die Mitglieder mit #twankenhaus für mehr Menschlichkeit in der Pflege kämpfen. Die Arbeitsumstände und gegebenen Strukturen machen einen, dem Patienten gerecht werdenden Umgang schlichtweg unmöglich.
Kliniken dürfen keine Wirtschaftsunternehmen mehr sein
Wenn es nach #twankenhaus geht, muss es sich in den Kliniken zudem wieder mehr um den Menschen selber, als um den Profit drehen. Die behandelnden Ärzte, wie auch die Pfleger müssen die Möglichkeit bekommen, sich ausreichend Zeit für die Patienten nehmen zu können. Auch die Entbürokratisierung der Gesundheitseinrichtungen wird thematisiert. Anstatt sich den Bedürfnissen der Pflegebedürftigen zu widmen, wird viel Zeit in bürokratische Aufgaben investiert, die eher an Verwaltungspersonal abgegeben werden sollten. Dies ist nur ein kleiner Teil der vom #twankenhaus angestrebten Ziele. Denn schaut man sich einmal genauer in den Medien um, wird schnell klar, welch großes Ausmaß die Bewegung mittlerweile angenommen hat.
Twankenhaus4Change
Auf ihrem Twitter-Account Twankenhaus4change hat der Verein bereits über 8.500 Follower, die unter den Beiträgen des Thinktanks angeregt diskutieren. Der Hashtag #twankenhaus verzeichnet dabei regelmäßig neue Einträge und schaffte es sogar unter die Twitter-Trends. Häufig genannte Themen sind dabei zum Beispiel der Fachkräftemangel in den Kliniken und der daraus resultierende Druck auf die Arbeitskräfte. Auch große Zeitungen wie beispielsweise die „Zeit“ berichteten bereits über die Bewegung. Damit hat die Gruppe #twankenhaus bereits eins ihrer Ziele erreicht: den Diskussionsprozess. Denn durch den öffentlichen Austausch auf den sozialen Netzwerken, machen sie auch die Politik auf die Missstände aufmerksam und schaffen so erste Grundlagen für ein neues Gesundheitssystem.
Nicht nur auf Twitter setzt man sich für das Wohl der Pflegekräfte ein. Auch auf Instagram zeigen Pflegekräfte, was für einen tollen Job sie haben, sprechen aber auch öffentlich Probleme an. Mehr dazu kannst du in unseren Interviews mit Pflegeinfluencern wie @einfach.jean oder @irgendwannmalaeztin lesen.
Quellen:
https://www.piqd.de/gesundheit/twankenhaus-ein-hashtag-wird-zum-rettenden-verein