„Wir Pflegekräfte brauchen viel Humor.“

Pflegekraft Blendina steht mit rotem Kasack vor der Kamera, hält den Kopf schräg und spannt eine weiße OP-Maske vor ihren Mund und ihre Nase.
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Blendina kam eher zufällig zur Pflege. Nach der zehnten Klasse wusste sie nicht so recht, wohin es beruflich einmal gehen soll. Doch nach einem Praktikum im Pflegebereich war Blendina klar, das ist genau das, was sie machen will. Heute ist die 33-Jährige nicht nur Gesundheits- und Krankenpflegerin, sondern bespielt auch erfolgreich ihren Instagram-Account @blendiinaa. Mit ihren humorvollen Videos bringt sie ihre Kolleg*innen regelmäßig zum Lachen und spricht gleichzeitig die Problemfelder der Pflegebranche an. 

 

„Ich wollte mich und meine Kolleg*innen auf andere Gedanken bringen.“

Blendina spielte schon länger mit dem Gedanken, sich auf Instagram mit der Pflege auseinanderzusetzen. „Zuerst hatte ich einen privaten Account und habe nur hier und da mal eine Story oder einen Text über die Pflege gepostet“, erzählt sie. Während der Corona-Pandemie fasste sie dann den Entschluss, ihren Account in diese Richtung weiter auszubauen. Blendina sagt: „Das war eine sehr schwierige Zeit für mich und auch für meine Kolleg*innen. Ich wollte dann irgendetwas machen, um mich auf andere Gedanken zu bringen und da habe ich das einfach mal ausprobiert.“ Ihre lustigen Videos kommen auch bei ihren Kolleg*innen sehr gut an. „Bei der Arbeit unterhalten wir uns immer über mein neustes Video und lachen zusammen“, erzählt Blendina.

 

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„Eine Schwester Rabiata gibt es überall.“

Blendinas Videos nehmen den Stationsalltag auf die Schippe und zeigen Situationen auf, die wohl jede Pflegekraft schon einmal erlebt hat. Eine Figur, die Blendina in ihren Sketchen besonders häufig auftreten lässt, ist Schwester Rabiata, eine besonders grantige Kollegin, die immer etwas zu Meckern hat. „Ich glaube, eine Schwester Rabiata gibt es immer und überall. Nicht nur in der Pflege, solche Personen gibt es in jedem Beruf“, meint Blendina. Aber es geht der 33-Jährigen auf ihrem Instagram-Account nicht nur um Spaß, gleichzeitig thematisiert sie auch die schwierigen Arbeitsbedingungen, mit denen Pflegekräfte konfrontiert sind. Sie erklärt: „Hinter meinen Videos steht oft eine ernste Angelegenheit und auf diese Probleme möchte ich aufmerksam machen.“

„Wir müssen endlich die positiven Seiten der Pflege hervorheben.“

Blendina ist davon überzeugt, dass Humor der beste Weg ist, um mehr Menschen für die Probleme in der Pflegebranche zu sensibilisieren. „Auch im Alltag brauchen wir Pflegekräfte viel Humor“, meint Blendina. „Ansonsten zieht einen das zu sehr runter.“ Außerdem könne ein bisschen mehr Leichtigkeit dafür sorgen, dass die Berichte aus dem Pflegealltag auch wirklich bei den Menschen ankommen. „Gleichzeitig müssen wir Pflegekräfte und auch die Medien endlich mal die positiven Seiten der Pflege in der Vordergrund rücken“, sagt Blendina. „Ansonsten können wir doch die junge Generation nicht für unseren Beruf begeistern. Wenn immer nur davon gesprochen wird, was in der Pflege alles schief läuft, will doch keiner in diesem Beruf arbeiten.“

„Wenn man Informationen in kurzen Videos vermittelt, bleiben sie besser im Kopf.“

Blendina sieht in der Kommunikation über soziale Netzwerke eine große Chance für Pflegethemen. Sie selbst ist von dem Nutzen der Pflegekammern überzeugt, doch Blendina weiß auch, dass viele Pflegekräfte eine andere Meinung haben. Sie meint, dass dafür auch die schlechte Informationsvermittlung der Pflegekammern verantwortlich ist. Auch hier könnten digitale Netzwerke hilfreich sein. „Die Informationen über die Arbeit der Pflegekammern kommen bei vielen einfach nicht an. Ich denke, wenn man die Informationen in kurzen Videos aufbereitet, bleiben sie besser im Kopf“, erklärt Blendina.

Wir bedanken uns bei Blendina für das schöne Gespräch und wünschen ihr weiterhin viel Erfolg mit ihrem Instagram-Account und viel Spaß mit ihren Kolleg*innen.

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