Corona: Spahn setzt Personaluntergrenzen in der Pflege außer Kraft

Personaluntergrenze
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Im Jahr 2020 stellte sich der damalige Gesundheitsminister Jens Spahn auf Instagram in einem Q&A den Fragen der Deutschen zum Coronavirus. Dabei beantwortete er unter anderem Fragen zur Entwicklung eines Gegenmittels und zur erwarteten Anzahl der Infizierten. Doch eine seiner Aussagen sorgte besonders unter Pflegenden für Aufregung: Spahn kündigte an, dass die Personaluntergrenze in der Pflege vorübergehend ausgesetzt werden soll.

EINE AUSNAHME, DIE MEHRERE WOCHEN DAUERN SOLL

Bereits im März 2020 teilte Spahn in einem Brief an Krankenhäuser und Krankenkassen mit, dass die Personaluntergrenzen ausgesetzt würden. Ziel war es, den Krankenhäusern mehr Flexibilität in der Personalplanung zu ermöglichen, um besser auf die rasante Ausbreitung des Coronavirus reagieren zu können. Zudem sollten Pflegekräfte vorübergehend vom Dokumentationsaufwand entlastet werden.

EINE GEFAHR FÜR PATIENTEN UND PFLEGEKRÄFTE

Diese Maßnahme stieß jedoch auf erhebliche Kritik. Die Pflegekammer Niedersachsen appellierte damals an Spahn, die Untergrenzen nicht aufzuheben, um Patient*innen und Pflegekräfte zu schützen. Kritiker*innen sahen in der Entscheidung eine zusätzliche Belastung für das ohnehin überlastete Pflegepersonal und eine potenzielle Gefährdung der Patientensicherheit.

WIDERSTAND AUS DER PFLEGE-COMMUNITY

In sozialen Medien meldeten sich zahlreiche Pflegekräfte mit deutlichen Worten zu Wort. Krankenpfleger Alexander Jorde stellte die Maßnahme infrage und äußerte scharfe Kritik. Auch Kinderkrankenschwester Jeannine @einfach.jean fühlte sich in ihrer Arbeit nicht mehr ernst genommen und sprach von einer besorgniserregenden Entwicklung. Sie sagte: „Eine gefährliche Entwicklung ist nicht das Virus, sondern aktuell das, was daraus gemacht wird!“

Viele weitere Pflegekräfte äußerten ähnliche Befürchtungen und berichteten von wachsendem Druck und mangelnden Ressourcen.

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