22 Jun 2023

Kultursensible Pflege für queere Menschen: Tipps für Pflegekräfte

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Der Monat Juni gilt weltweit als der Pride Monat des Jahres, eine Zeit des Feierns, der Sichtbarkeit und der Anerkennung der LGBTQ+ Community. Genauso ist es wichtig, über die verschiedenen Herausforderungen zu sprechen, mit denen queere Menschen im Alltag konfrontiert sind. Ein besonders wichtiger Bereich ist die kultursensible Pflege, die sicherstellt, dass queere Menschen unter anderem die Unterstützung und die Versorgung erhalten, die ihren individuellen Bedürfnissen gerecht wird.

Kultursensible Pflege: Was bedeutet das genau?

Unter kultursensibler Pflege versteht man, dass eine pflegebedürftige Person entsprechend ihrer individuellen Bedürfnisse leben kann und dementsprechend auch gerecht versorgt wird. Unabhängig von dessen sexueller oder geschlechtlicher Identität, aber auch vom kulturellen, religiösen oder migrationsbedingten Hintergrund. Im Kontext der queeren Community ist es entscheidend, dass die Pflegekräfte versuchen sich in queere Pflegebedürftige hineinzuversetzen, um ihre Situation zu verstehen. Dies schließt die Akzeptanz verschiedener Geschlechtsidentitäten und sexueller Orientierungen ein und erfordert eine offene und respektvolle Haltung.

Wie gelingt kultursensible Pflege für queere Menschen?

Um eine kultursensible Pflege für queere Menschen bestmöglich zu gewährleisten, ist es wichtig, auf verschiedene Aspekte zu achten. Zunächst muss der Umgang zwischen Pflegekraft und Patient*in durch Respekt, Toleranz und Verständnis geprägt sein. Pflegekräfte sollten sensibilisiert werden und sich über die Vielfalt von Geschlechtsidentitäten und sexuellen Orientierungen informieren, um Vorurteile abzubauen und ein Verständnis für die spezifischen Bedürfnisse queerer Menschen entwickeln. Typische Symbole und Zeichen wie die Regenbogenfahne oder die rote Aids-Schleife sollten auch nicht unbekannt sein für die Pflegekräfte. Des Weiteren ist die Schaffung einer sicheren und wohlfühlenden Umgebung entscheidend. Pflegeeinrichtungen sollten diskriminierungsfrei sein und könnten in dem Fall auch im Rahmen einer Willkommenskultur sogar Regenbogenfahnen präsentieren, um ein Zeichen für Diversität zu setzen. Gleichzeitig erhalten queere Pflegebedürftige so direkt einen positiven Einblick und fühlen sich wohler.

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Respektvolles Arbeitsumfeld schaffen

Es ist wichtig, nicht nur queere Pflegebedürftige im Alltag mit Respekt und Akzeptanz zu behandeln, sondern auch queeren Pflegekräften diesen gleichen Respekt entgegenzubringen. Ein respektvoller und toleranter Umgang fördert das Miteinander im Alltag und schafft ein Arbeitsumfeld, das frei von Vorurteilen ist. Es kommt durchaus auch mal vor, dass Pflegebedürftige nicht von queeren Menschen bzw. von Menschen, die optisch nicht dem typischen Ideal einer Pflegekraft entsprechen, gepflegt werden möchten. In einem Interview erzählt Pflegekraft Julia Förster, dass sie als homosexuelle Frau auch schon einige Kommentare zu ihrer sexuellen Orientierung und ihrer Erscheinung einstecken musste.

Eine wichtige Botschaft im Pride Monat

In der heutigen Zeit ist es von entscheidender Bedeutung, dass wir als Gesellschaft alle Menschen akzeptieren und tolerieren. Die Vielfalt von Kulturen, Identitäten und sexuellen Orientierungen sollten nicht als Tabuthema abgestempelt werden, auch nicht, wenn es um die kultursensible Pflege für queere Menschen geht. Leider hat ein Beitrag der Tagesschau viel negative Reaktionen hervorgerufen, wie es auch TikToker Max in einem Video verdeutlicht hat. Viele Menschen weisen die Tatsache ab, dass es queere Pflegebedürftige gibt, und nehmen sie nicht ernst. Doch wir müssen uns bewusst sein: Ja, queere Pflegebedürftige existieren und ja, das ist ganz normal!

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Weitere Informationen

Im Pride-Monat appellieren wir an die Gleichbehandlung aller Individuen und die Akzeptanz ihrer Persönlichkeit. Es ist an der Zeit, gemeinsam eine Welt zu schaffen, in der jeder Mensch frei und unabhängig von Vorurteilen und Diskriminierung leben kann.

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