OP-Leitung Jeanine weiß: Ohne Social Media geht heute nichts mehr in der Pflege

Pflegekraft Jeanine in OP Klamotten schaut an der Kamera vorbei
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Jeanine ist stellvertretende OP-Leitung im Marien Hospital Erwitte und bereits seit Jahren leidenschaftlich in der Pflegebranche tätig. Seit kurzem arbeitet sie zusätzlich im Social-Media-Bereich des Krankenhauses und ist sich eins sicher: Social Media gehört zu den wichtigsten Mitteln, um die Pflege vor allem für die jüngeren transparenter und attraktiver zu machen. Pflege-Influencer*innen tragen ebenso großes dazu bei.

Die Entscheidung für die Pflege war der richtige Weg

Jeanine selbst hat sich auf Anraten ihrer Familie dazu entschlossen, nach der Schule eine Ausbildung zur Krankenpflegerin zu beginnen. Die Pflegebranche war für sie nicht deshalb unbekannt: „Meine Eltern haben beide in einer Psychiatrie gearbeitet, mein Vater als Krankenpfleger. Auch mein Patenonkel ist sehr aktiv in der Pflege und mein größtes Vorbild, da er, so wie ich, an einer stetigen persönlichen und beruflichen Weiterentwicklung interessiert ist.“ Die heute 45-Jährige merkte während ihrer Ausbildungszeit schnell, dass sie die Arbeit in der Pflege erfüllt. Bis heute ist sie dankbar, dass sie dem Rat ihrer Familie gefolgt ist.

„Wir wollen junge Menschen für diesen Beruf begeistern“

Heute arbeitet Jeanine als stellvertretende OP-Leitung in einem Krankenhaus und ist neben der Tätigkeit als Krankenschwester auch für administrative Aufgaben zuständig: „Dass ich jetzt als stellvertretende OP-Leitung tätig bin, ist auch eher Zufall gewesen. Anfangs war ich auf der orthopädischen Station eingesetzt und bin dann kurzzeitig in den OP gewechselt. Ich konnte überzeugen und mir wurde direkt angeboten, dort weiterzuarbeiten.“ Mittlerweile arbeitet Jeanine seit sechs Jahren in ihrer aktuellen Position, hat insgesamt ganze 23 Jahre OP-Erfahrung, und ist überglücklich. Nicht nur ihr Beruf, sondern auch das gemeinsame Miteinander im Team ist ausschlaggebend für ihre positive Erfahrung: „Was uns wirklich ausmacht, ist die Menschlichkeit. Keiner wird bei uns allein gelassen und wir legen einen großen Schwerpunkt auf die Förderung und die Unterstützung junger Menschen. Auch wenn wir Praktikant*innen und Auszubildende betreuen, merken wir immer wieder, dass uns die Arbeit mit jungen Menschen sehr viel Spaß macht.“

Das Bild der Pflege aufwerten – aber wie?

Jeanine, auf Instagram auch bekannt unter dem Usernamen @lilly_van_leo, setzt sich nicht nur privat, sondern auch beruflich für mehr Präsenz der Pflege in den Sozialen Medien ein. Seit kurzem darf sie auch den Online-Auftritt ihres Arbeitgebers managen, wenn sich in der Arbeitszeit die Möglichkeit dazu bietet. Ihr Ziel ist es, vor allem jungen Menschen so zu zeigen, wie attraktiv der Pflegeberuf sein kann: „Wir denken, dass ein guter Social Media Auftritt von Aktivität abhängig ist. Daher möchten wir auch die Kommunikation mit den Followern stetig fördern und unsere pflegerische Leistung transparent präsentieren. Wir wollen vor allem Jüngeren zeigen, wie die Pflege wirklich ist.“ Natürlich steht für Jeanine weiterhin ihre pflegerische Arbeit im Fokus, aber mit dieser zusätzlichen Möglichkeit lässt sich auch für ihr Team viel erreichen.

Social Media ist die Zukunft für die Pflege

Jeanine möchte vor allem spannende Einblicke aus dem Alltag der Pflegekräfte teilen: „Transparenz ist mir sehr wichtig, so wirken wir auch nahbarer und die direkte Kommunikation mit den Followern wird dadurch gefördert. Letztens kam dann auch direkt eine Bewerbungsanfrage über Instagram, da haben wir uns sehr gefreut.“ Jeanine hebt außerdem die Wichtigkeit von Pflege-Influencer*innen in der heutigen Zeit hervor, die mittlerweile für viele als Vorbilder gelten: „Für mich sind das Menschen, die ich bewundere und auch selbst verfolge. Das sind die Pflegeikonen der heutigen Zeit und wirklich ganz tolle Menschen.“

„Die alten Zeiten sind vorbei“

Jeanine ist der festen Überzeugung, dass Social Media viele neue Wege öffnet und die Kommunikation vereinfacht: „Ich kam schnell mit anderen Pflegekräften zum Austausch. Wir haben über verschiedene Themen und Problematiken im Pflegealltag gesprochen.“ Was dabei besonders heraussticht, sind die veralteten Bewerbungsprozesse und die mangelnde Mitarbeiterakquise mancher Arbeitgeber. Auch Jeanine teilt diese Ansicht, weshalb sie bereits Veränderungsvorschläge an ihrer eigenen Arbeitsstelle machte: „Vorschläge zur Modernisierung des Bewerbungsverfahrens und zur Nutzung von Social Media im eigenen Haus wurden angenommen, was mich natürlich sehr freute.“ Jeanines Community kennt das ganz anders: Viele gaben an, dass solche Veränderungen bei ihnen gar nicht durchsetzbar wären. Die Gründe dafür seien vielfältig: Manche erkennen die Relevanz nicht, andere unterschätzen die Wirkung und bei wieder anderen sind die Kommunikationswege so umständlich, dass an den richtigen Stellen das eigene Engagement gar nicht erst ankommt.

Genau deswegen hebt Jeanine die Wichtigkeit der Kommunikation und Weiterentwicklung hervor und appelliert an alle Geschäftsführer und Pflegedienstleitungen: „Die Arbeitswelt ist ständig im Wandel, weshalb man neue Wege gehen und motivierend agieren muss. Den Pflegekräften muss ebenfalls Gehör geschaffen werden und Ideen zur Weiterentwicklung müssen wahrgenommen werden!“

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