03 Jul 2024

Die perfekte Pflege-Webseite: Tipps für Pflegeunternehmen vom Experten

Symbolbild: Die perfekte Webseite - Tipps für Pflegeeinrichtungen vom Experten: Eine Pflegekraft bedient einen Laptop.
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Im digitalen Zeitalter ist ein professioneller und ansprechender Web-Auftritt für Pflegeeinrichtungen ein MUSS – nicht nur, um potenzielle Kund*innen anzuwerben, sondern auch, um neue Fachkräfte für sich zu gewinnen. Denn über eine Webseite erlangen Interessierte oft den ersten Eindruck von deiner Pflegeeinrichtung.

Du hast nicht so wirklich Ahnung von Web-Design und -Entwicklung? Keine Sorge! Wir haben uns mit Sören Daug unterhalten. Er ist Webexperte bei der Marketing-Agentur bundesweit.digital und baut mit seinen Kolleg*innen selbst viele Webseiten für Kund*innen aus der Pflegebranche. Es erwarten dich also bewährte Tipps, die dir dabei helfen, deine Online-Präsenz zu optimieren und qualifizierte Pflegekräfte für deine Pflegeeinrichtung zu gewinnen!

Die perfekte Pflege-Webseite: Webexperte Sören Daug im Interview

Web-Design: Die häufigsten Fehler in der Pflegebranche

Viele Pflege-Webseiten besitzen kein ansprechendes Web-Design. Bei anderen wurde das Design zuletzt vor 10 Jahren überarbeitet. „Oft wird auf den ersten Blick deutlich, dass das Design nicht mehr den aktuellen Gegebenheiten entspricht“, meint Sören. Dadurch wirkt eine Webseite direkt weniger ansprechend und uninteressanter auf Besucher*innen. Ein veraltetes Design kann auf Besucher*innen auch den Eindruck von fehlender Innovationskraft und mangelnder Zukunftsorientierung erwecken – selbst wenn das innerhalb der Einrichtung nicht der Fall ist.

Sören macht ebenfalls oft die Erfahrung, dass Pflegeeinrichtungen ihre Webseite nur augenscheinlich mobil optimieren (mobile Optimierung bezeichnet die Anpassung der Ansicht für Smartphones oder Tablets). Denn oft wird nur eine einfache Design-Anpassung vorgenommen, aber Aspekte wie verändertes Scroll- und Klickverhalten werden nicht beachtet. Auch die Nutzer*innenführung entspricht oft nicht den Best-Practices. Da 84% der Deutschen mit einem mobilen Endgerät im Internet surfen (Stand 2023), sollten Pflegeeinrichtungen Wert darauf legen, die mobile Ansicht ihrer Webseite unter Berücksichtigung aller relevanten Aspekte zu optimieren. 

Webseiten von Pflegeeinrichtungen: Worauf kommt es an?

Neben der mobilen Optimierung und einem zeitgemäßen Design gibt es weitere Punkte, auf die Pflegeeinrichtungen bei der Gestaltung einer Pflege-Webseite achten sollten:

Usability und Ranking: Es ist sehr wichtig, eine Webseite so zu gestalten, dass Besucher*innen intuitiv wissen, wo sie welche Informationen finden. Das ist natürlich auch nützlich, wenn es um die Personalgewinnung geht. Denn wenn Pflegekräfte auf den ersten Blick sehen, welche Karrieremöglichkeiten es in einer Pflegeeinrichtung gibt und wo sie sich bewerben können, erhöht dies die Chance auf qualifizierte Bewerbungen. Sören fasst zusammen: „Usability, also Benutzer*innenfreundlichkeit, ist ein entscheidender Punkt und heutzutage tatsächlich auch sehr relevant im Hinblick auf die Suchmaschinenoptimierung (SEO). Das SEO-Ranking wird nicht mehr nur aus der der frequenten Verwendung von Keywords (Schlüsselwörtern) ermittelt. Vielmehr kommt es auf die durchschnittliche Interaktionsdauer an, also darauf, wie lange eine Person auf einer Webseite unterwegs ist und auf dieser auch interagiert.“

Touch Points zu Conversions: In der Pflegebranche sind hinsichtlich des Web-Designs auch Touch Points (Berührungspunkte) zu Conversions, also zu Bewerbungen, von großer Bedeutung. Diese geben Webseiten-Besucher*innen auf jeder (Unter-)Seite die Möglichkeit, sich zu bewerben. „Das hat sich als äußerst effektiv erwiesen. Pflegeunternehmen müssen allerdings aufpassen, dass sie diese nicht zu offensiv platzieren. Eine Platzierung im Mobile Menu oder ein durchdachtes Konzept für sich mitbewegende Buttons bieten sich an dieser Stelle an“, empfiehlt Sören. „Das sind super einfache Maßnahmen, die einen maßgeblich von Wettbewerber*innen abheben und für mehr qualifizierte Bewerbungen sorgen können.“

Ansprache: “Pflegekräfte sind Fachkräfte und, unserer Erfahrung nach zu urteilen, möchten sie auch so behandelt werden“, hebt unser Webexperte hervor. Sie wollen ernst genommen und auf Augenhöhe angesprochen werden. Genau das sollte sich auch in der Ansprache widerspiegeln.

Persönlichkeit: Außerdem betont Sören: „Ein Design muss Persönlichkeit ausstrahlen und die Besucher*innen auf emotionaler Ebene abholen. Gleichzeitig berücksichtigt ein gelungenes Web-Design aber auch die Ernsthaftigkeit des Themas. Alberne Elemente sind zum Beispiel fehl am Platz. Eine Ausnahme bilden dabei Pflegeeinrichtungen für Kinder. Deren Webseite kann – passend zur Thematik – etwas verspielter gestaltet werden.“

Medien: Mit den richtigen Medien können Pflegeeinrichtungen viel erreichen. Im Optimalfall verwenden Pflegeeinrichtungen authentische Fotos und Videos auf ihrer Webseite, die ihre eigenen Mitarbeiter*innen zeigen. „Das unterstützt noch einmal die persönliche Note der Webseite und schafft ein gewisses Vertrauen bei den Besucher*innen“, bestätigt unser Experte.

Themen, die auf Webseiten von Pflegeeinrichtungen nicht fehlen dürfen

Für potenzielle Bewerber*innen, aber auch Klient*innen ist die Leistungsseite von großem Interesse. Dort können Pflegeeinrichtungen auflisten, welche Leistungen sie anbieten. So wird auf einen Blick die komplette Bandbreite an Tätigkeitsbereichen ersichtlich. „Wenn ein Pflegedienst vorwiegend in der mobilen Pflege unterwegs ist, aber zusätzlich auch noch eine Tagespflege anbietet, dann sollte er das auf seiner Webseite ganz transparent kommunizieren. Denn für manche könnte ja die Tagespflege interessanter sein“, argumentiert Sören.

Er betont auch, wie wichtig es ist, dass Pflegeeinrichtungen bzw. -dienste ihren Einsatzradius bzw. ihre Standorte auf ihrer Webseite angeben. So wissen Bewerber*innen direkt, wie lang ihr potenzieller Arbeitsweg ist. „Dafür gibt es tolle Tools, die in die Webseite eingebaut werden können. Bei einem Tool gibst du z.B. deine Postleitzahl oder Adresse ein – natürlich DSGVO-konform und ohne Speicherung. Das Tool ermittelt dir automatisch deinen Arbeitsweg zum nächsten Standort. Das ist super effektiv und gibt den Bewerbenden einen schnellen Überblick, vor allem, wenn ein Pflegedienst viele Standorte hat.“

Eine ansprechende und informative Karriereseite, auf der alle offenen Stellen zu finden sind, ist für das Recruiting ebenfalls hilfreich. Diese Unterseite gibt Pflegeeinrichtungen die Möglichkeit, hervorheben, welche Benefits sie ihren Mitarbeiter*innen bieten – Stichwort: Employer Branding. Sören ist der Meinung: „Pflegeeinrichtungen sollten über ihre Webseite nach außen kommunizieren, warum sie attraktive Arbeitgeber*innen sind. Jeder noch so kleine Vorteil sollte genannt werden – zu viel Mitarbeiter*innenbindung kann eine Pflegeeinrichtung nicht betreiben!“

Automatisierungsmöglichkeiten auf Webseiten von Pflegeeinrichtungen

Es gibt Prozesse, die Pflegeeinrichtungen automatisieren können, z.B. der Bewerbungsprozess. Automatisierungsprozesse gehen allerdings meist über die Webseiten-Ebene hinaus. Es ist zum Beispiel möglich, anhand der eingegangenen Bewerber*innendaten fortlaufend die Zielgruppen in den Werbenetzwerken zu optimieren und dadurch langfristig eine höhere Qualität bei niedrigeren Kosten zu erreichen.

Zudem können über die Webseite eingegangene Bewerbungen in ein Bewerber*innen-Management-System übermittelt werden, das dann beispielsweise automatisch Bestätigungs- oder Erinnerungs-E-Mails verschickt. Ein solches System unterstützt aber auch die Pflegeeinrichtung, z.B., indem es sie benachrichtigt, wenn einer oder einem Bewerber*in innerhalb eines bestimmten Zeitraumes nicht geantwortet wurde. „Schnelligkeit ist beim Recruiting in der Pflegebranche extrem wichtig, das hören wir ganz oft von unseren Kund*innen“, erzählt Sören. „Wenn die Verantwortlichen ihre Bewerber*innen einen Tag später anrufen, haben diese oft schon drei Bewerbungsgespräche bei anderen Pflegeeinrichtungen.“

Auch Abläufe im E-Mail-Marketing sind automatisierbar. So lassen sich für Job-Interessierte z.B. automatisierte Job-Mailings einrichten, die sie informieren, wenn es neue Stellenangebote in der jeweiligen Region gibt.

Fazit: Pflegeeinrichtungen sollten Zeit in ihre Webseite investieren

Für Pflegeeinrichtungen ist eine durchdachte, zeitgemäße Webseite mehr als nur eine Online-Visitenkarte – sie kann zusätzlich eine große Rolle in der Personalgewinnung spielen.

Daher der Tipp: Schau dir deine Pflege-Webseite etwas genauer an, denn vielleicht kannst du einige der oben genannten Tipps ohne großen Aufwand direkt selbst umsetzen. Falls du allerdings doch auf die professionelle Hilfe einer Marketing-Agentur zurückgreifen möchtest, die sich ausgiebig mit der Pflegebranche auskennt, schaue gern mal bei bundesweit.digital vorbei!

Vielen Dank an Sören Daug für das interessante und aufschlussreiche Interview!

Bist du zufrieden mit dem Web-Auftritt deiner Pflegeeinrichtung?

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