22 Mrz 2024

“Care Pay Gap”: Pflege von Lohnlücke stark betroffen

Symbolbild: Der soziale Sektor verdient 17 Prozent weniger als vergleichbare Branchen; Mann, dessen Hände im Fokus sind, die zwei verschieden hohe Münzstapel halten.
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Beschäftigte in Sozialberufen – wie Pflegekräfte – verdienen im Durchschnitt 17 Prozent weniger als in vergleichbaren Berufen außerhalb des sozialen Sektors. Dies ist das Ergebnis der neuen Studie “Vor dem Kollaps? Beschäftigung im sozialen Sektor” des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) und des Deutschen Roten Kreuzes. 

Altenpflege und Gesundheits- und Krankenpflege betroffen

„Die meisten Beschäftigten des sozialen Sektors arbeiten in der Kinderbetreuung und -erziehung, gefolgt von der Altenpflege, der Gesundheits- und Krankenpflege und der Sozialarbeit, Sozialpädagogik und Sonderpädagogik”, schreibt der MDR. Die sogenannte “Care Pay Gap” verstärkt die bestehende Einkommensungleichheit und wirkt sich in der Pflege besonders auf Frauen aus, die dort immer noch überproportional beschäftigt sind. Diese Diskrepanz in der Bezahlung spiegelt die mangelnde Wertschätzung von Fürsorgearbeit wider und hat negative Auswirkungen auf die Attraktivität des Berufsfeldes. 

“Care Pay Gap” – Ursachen und Auswirkungen

Die Gründe für den “Care Pay Gap” sind vielschichtig und reichen von traditionellen Rollenbildern bis hin zu strukturellen Ungleichheiten im Arbeitsmarkt. Teils lässt er sich auch mit dem bekannten “Gender Pay Gap” erklären. Frauen verdienen immer noch insgesamt weniger als Männer und sind oft von Teilzeitbeschäftigung und prekären Arbeitsverhältnissen betroffen, was sich negativ auf ihre Bezahlung auswirkt. Diese Lohnungleichheit führt nicht nur zu finanziellen Einbußen für Pflegekräfte, sondern beeinflusst auch die Qualität der Pflegeleistungen und das Arbeitsklima in der Branche.

Lösungsansätze

Um den “Care Pay Gap” zu verringern, sind gezielte Maßnahmen erforderlich. Dazu gehören eine gerechtere Entlohnung für Pflegekräfte, die Aufwertung von Fürsorgearbeit sowie die Förderung von flexiblen Arbeitszeitmodellen und Karriereperspektiven in der Pflegebranche. Eine stärkere Anerkennung der Bedeutung von Pflegearbeit und eine gezielte Förderung von Frauen in Führungspositionen könnten dazu beitragen, die Lohnungleichheit langfristig zu reduzieren.Insgesamt verdeutlicht der “Care Pay Gap” in der Pflegebranche die dringende Notwendigkeit einer gerechteren Entlohnung und besseren Arbeitsbedingungen für Pflegekräfte. Nur durch ein gemeinsames Engagement von Politik, Arbeitgebern und Gesellschaft kann eine nachhaltige Verbesserung erreicht werden. Dies wird auch von den Studienautoren gefordert.

Überrascht euch der ``Care Pay Gap``?

Quellen
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