Über die App myo können Mitarbeiter*innen von Pflegeeinrichtungen und Angehörige der Pflegebedürftigen leichter miteinander kommunizieren – mit dem Ziel, die Zufriedenheit der Bewohner*innen bzw. Patient*innen zu verbessern und kostbare Zeit der Mitarbeiter*innen zu sparen. Die Idee ist, den Pflegealltag für alle Parteien erlebbar und transparent zu machen, was zu mehr Wertschätzung gegenüber den Mitarbeiter*innen führt. myo ermöglicht es Betreuungs- und Pflegekräften, mit Fotos und Videos die Angehörigen an ihrer Arbeit und dem Leben in der Pflegeeinrichtung teilhaben zu lassen. Gleichzeitig bietet sich die Möglichkeit der Videotelefonie und des Versands wichtiger Dokumenten mit nur einem Klick. So werden Prozesse beschleunigt, wo früher z.B. noch aufwändig ein Fax versendet werden musste.
Auch mit Digitalisierungsexperte Jan Grineisen haben wir bei “Pflegetalk mit PKM” über die Myo App und generell über die Digitalisierung im Pflegebereich gesprochen.
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Persönliche Erlebnisse brachten die Idee für myo
Mitgründer Jasper Böckel steht voll und ganz hinter dem Konzept seiner App: „Wir wollen es Angehörigen erleichtern, am Pflegealltag ihrer Liebsten teilzuhaben. So wissen sie, was genau gerade bei Oma, Opa, Mutter oder Vater in der Pflegeeinrichtung passiert.“ Jasper erläutert die Vorteile der App anhand eines Erlebnisses, das er selbst während eines Praktikums in der Altenpflege hatte: „Ich war 2017 mit 15 Heimbewohner*innen und dem Team in ein Kunstmuseum gefahren. Wir hatten einen wunderbaren Ausflug und waren pünktlich zum Mittag zurück. Als das Essen abgeräumt war, kam die Tochter einer Bewohnerin zu Besuch.“ Natürlich fragte diese dann auch ihre Mutter, was sie den Tag über so erlebt hatte. Die Antwort der Bewohnerin fiel anders aus als gedacht. „Sie erzählte, dass sie noch nichts gemacht und nur rumgesessen hätte. Und nicht einmal etwas zu essen bekommen hat.“ Diese Reaktion und auch die ernüchternde Äußerung der Tochter gegenüber dem Heim brachten Jasper in eine rechtfertigende Haltung und zeigten ihm die Problematik im Pflegealltag auf: Oft kommt es aus ganz unterschiedlichen Gründen zu Missverständnissen in der Kommunikation mit Angehörigen. Um solchen Problemen vorzubeugen, gibt es jetzt die myo App, die inzwischen vom Deutschen Roten Kreuz, den Johannitern, der Caritas und vielen anderen Pflegeeinrichtungen genutzt und geschätzt wird.
Mehr Wertschätzung und Transparenz für die Pflege
Betreuungs- und Pflegekräfte haben mit myo die Möglichkeit zu zeigen, was sie den Tag über Wertvolles leisten. Das Verständnis und der Austausch zwischen allen beteiligten Gruppen werden so optimiert. Doch myo hilft Pflegekräften nicht nur in Sachen Transparenz weiter. Mit der Zeit kamen viele weitere nützliche Funktionen hinzu: Videotelefonie, digitaler Dokumentenversand, Wäschereklamationsservice, Terminvereinbarungen mit ärztlichem Fachpersonal, Therapeut*innen, Friseur*innen oder Florist*innen – und bald auch ein Küchenmodul zur Essensbestellung. Die Möglichkeiten sind endlos. Der Einsatz einer App ist aber natürlich auch nicht für jede Pflegekraft selbsterklärend. Deshalb haben Jasper und sein Team besonders darauf geachtet, dass die Anwendung sehr unkompliziert und nutzerfreundlich ist. „Unsere App wird nicht nur vom Betreuungs- und Pflegepersonal genutzt, sondern eben auch von Angehörigen, die als Ehepartner*in oft über 80 Jahre alt sind.“ Bei der Entwicklung wurde zudem darauf geachtet, dass die App insbesondere für die stationäre Altenpflege gut funktioniert. „Bei der Nutzeroberfläche haben wir uns auf das Wesentliche reduziert. Wir wollen der Branche zeigen: Digitalisierung ist nicht immer kompliziert, sondern kann auch Spaß machen!“
Heimbesuche, trotz myo
Aber was ist, wenn Angehörige mit myo nur ihr schlechtes Gewissen beruhigen wollen, weil sie nicht mehr so häufig persönlich vorbeikommen? Diesen Gedanken kann Jasper ganz klar mit Gegenbeispielen belegen. „Wir erreichen mit myo nicht nur die Menschen, die auch persönlich zu Besuch kommen, sondern eben auch die Enkelin im Auslandsjahr oder den Sohn, der weit weggezogen ist. Wir möchten den persönlichen Kontakt nicht ersetzen, sondern neue bzw. weitere Möglichkeiten der Kommunikation schaffen.“ Und während der Corona-Lockdowns war myo häufig das einzige Mittel, um miteinander in Verbindung zu bleiben. Die Rückmeldungen der myo-Kund*innen in dieser Hinsicht sind bisher auch immer positiv gewesen. „Es wird wieder mehr über die Oma gesprochen und man weiß, was in ihrem Leben passiert. Das sorgt dann viel eher dafür, dass die Pflegebedürftigen wieder mehr in das Leben der Familien zurückkehren.“ Gleichzeitig wird aber auch das Thema Pflegeheim an sich enttabuisiert. Einige Angehörige haben immer noch negative Vorurteile gegenüber den Heimen als Alterswohnstätte und Sorge, traurig zu werden, wenn sie zu Besuch kommen. Mit der Hilfe von myo können Sie sich leicht davon überzeugen, dass es ihren Angehörigen gut geht und sie von professionellen und liebevollen Menschen umsorgt werden.
Habt ihr schon einmal beruflichen Kontakt mit myo gehabt?
Lernt die myo App besser kennen!