Trotz unheilbarem Krebs: „Aufgeben ist keine Option!”

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Auf seinem Instagram Kanal zeigt sich Daniel schonungslos ehrlich, authentisch und vor allem lässt er seine Follower*innen an seiner vollen Gefühlswelt teilhaben. Der Kampf gegen den Krebs begann bei dem Lüneburger 2019. Seit dem hat er schon einiges mitgemacht, eine wahre Achterbahn der Gefühle könnte man sagen. Mittlerweile steht fest, seine Krebserkrankung ist unheilbar, doch das lässt sein Kämpferherz nicht still stehen. Er hat es sogar wieder zurück zur Feuerwehr geschafft und genießt jeden Tag in vollsten Zügen. In unserem Interview lernt ihr in besser kennen und bekommt ein Verständnis dafür, wie wichtig es ist, sich nicht von einer Krankheit definieren zu lassen, egal wie aussichtslos die Lage erscheint.

 

Vier Tage, die sein Leben veränderten

Die Diagnose Krebs und noch dazu unheilbar nimmt jeder Mensch anders auf. Für Daniel sind es vier Tage, die ihm ganz besonders im Gedächtnis geblieben sind. „Der erste Tag, war der an dem mir meine Hausärztin sagte, dass ich wohl schwerwiegend krank erkrankt bin. Dann begannen die Blutuntersuchungen, meine Lunge wurde geröntgt und meine Schilddrüse untersucht. Da war ich schockiert und musste weinen.” Doch da fing der Kampf gegen den Krebs erst richtig an. „Der zweite Tag war der, wo mir nach der Sonographie mitgeteilt wurde, dass man einen Tumor entdeckt hat und ich Krebs habe. Mein erster Gedanke? Dem Arschloch(dem Krebs) trete ich in den Arsch. Am dritten Tag erzählte mir ein Assistenzarzt, dass ich dem Krebs sterben werde und wohl nie wieder auf eigenen Beinen stehen werde, das hat er mir einfach an den Kopf geballert”. Als wir ihn fragen, wie sich diese grausame Diagnose angefühlt hat, antwortet er: „Das Gefühl und die Gedanken sind schwer zu beschreiben. Sowas wünscht man keinem. Danach war mein Gedanke: Ich will nicht sterben”. Der letzte Tag, den Daniel wohl nie vergessen wird, war der, an dem ihm ein Assistenzarzt mitteilte, dass er in 5 Jahren wohl nicht mehr leben würde. Ein Gefühl, dass sich kaum bis gar nicht beschreiben lässt, sagt er uns.

Mit der Krankheit gewachsen

Für viele ist es unvorstellbar eine positive Haltung zu haben, wo man gerade erst eine Diagnose erhalten hat, die dem Leben eine Frist gesetzt hat. Auch für Daniel war es alles andere als leicht damit zu leben, doch er hat einen Weg gefunden, den Kampf gegen den Krebs in sein Leben zu integrieren und wieder Freude am Leben zu haben. Kraft hat er vor allem aus der Unterstützung seiner Familie geschöpft. „Meine Familie war vom ersten Tag an für mich da. Sie haben gleich zu mir gesagt, aufgeben gibt es nicht!” Daniel ist schon länger bei der Feuerwehr und auch hier konnte er voll und ganz auf seine Kamerad*innen der Kreisausbildung zählen: „Sie haben alle gleich von Anfang an zu mir gesagt, dass ich einer von ihnen sei und ich zurückkomme, davon sind sie felsenfest überzeugt gewesen”. Aber auch sein eigener Antrieb hat ihn zu der Person gemacht, die er heute ist. Auf seinem Instagram Account @cancerfighter_dani nimmt er seine Follower*innen stets mit, was aber nicht sofort selbstverständlich für ihn war. „Es war anfangs schwer für mich, offen über meine Erkrankung zu sprechen. Zu Anfang habe ich in meiner eigenen Welt gelebt und war vom Kopf her nicht frei. Das hat sich erst mit der Zeit geändert und erst dann habe ich mich so langsam mit Instagram beschäftigt und dann begann ich auch offen über meine Erkrankung zu sprechen”.

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Kämpfernatur mit allen Gefühlslagen

Gegen allen Erwartungen hat Daniel es tatsächlich zurück zu seinen Kamerad*innen in die Kreisausbildung geschafft. Dabei hatte er selbst sogar zwischenzeitlich den Glauben daran verloren und nicht gedacht, dass er wieder mal ein aktives Mitglied werden würde. „Als ich im Juni 2021 das erste Mal wieder zum Dienst gekommen bin, haben meine Kameraden eine Laola Welle für mich gemacht. Das hat sich überwältigend angefühlt, so dass ich weinen musste. Das war einfach überragend”. Bei all seinen Antworten und auch den Inhalten auf Instagram wird einem schnell klar, wie wichtig ihm die Feuerwehr war und noch immer ist. „Mein Antrieb war die Rückkehr zu meinen Kameraden. Denn vor der Erkrankung war die Feuerwehr ein wichtiger Teil meines Lebens”. Auch sonst scheint der Lüneburger eine andere Sicht auf das Leben zu haben und versucht jeden Moment mehr auszukosten, selbst wenn er eine unheilbare Krankheit hat, bedeutet das nicht, dass sein Leben schlecht sein muss. Selbstverständlich hat auch er noch seine schlechten Momente, den gänzlich ausgrenzen kann er das Ganze nicht. „Ich habe trotzdem meine schwarzen Tage und bin zwischendurch mal nicht gut drauf. Besonders schlimm ist es immer vor den Kontrollen, die Woche vorher bin ich teilweise nicht zu gebrauchen, aber auch das gehört zu dieser Erkrankung”.

„Angst kann Leben kosten”

Allein der Gedanke, zur Vorsorge zu gehen, um eine Krebserkrankung auszuschließen oder zu erkennen, macht vielen große Angst. Verdrängung oder die Angst vor einer Gewissheit treibt viele dazu, den Weg zum Arzt gar nicht erst in Erwägung zu ziehen. Doch,  muss man sich in dieser Situation doch die Frage stellen: Was ist schlimmer, der Tod oder die Angst vor einer Krankheit? „Wenn ich die Signale richtig gedeutet und nicht so lange ignoriert hätte, wäre es für mich vielleicht einfacher geworden. Des Weiteren fügt sie hinzu: „Angst kann Leben kosten. Angst ist Verdrängung. Ich weiß, dass Angst einen lähmen kann, aber es macht die Krankheit nicht weniger gefährlich. Im Gegenteil man verschwendet wichtige Lebenszeit”. Selbst wenn man große Angst vor der Diagnose hat, sollte man stets bedenken, dass die Chance auf Heilung immer höher ist, umso früher man zum Arzt oder zur Ärztin geht.

Motivation, Ablenkung und positive Energie

Wie bereits auf ihrem Instagram Account und auch ihren Antworten zu entnehmen ist, ist Charlotte ein sehr aufgeschlossener und vor allem positiv eingestellter Mensch. Neben ihrer starken Einstellung und dem Halt von Familie und Freunden hat sie aber auch Ablenkung beim Sport gesucht und gefunden. „Drei Mal die Woche habe ich eine Stunde Krafttraining durchgezogen, egal wie es mir ging. Ohne den Sport wäre es noch schlimmer geworden. Mein Appell an euch: Treibt Sport und sorgt euch erst, wenn es angebracht ist. Den ganzen Tag Trübsal zu blasen verschwendet nur Lebenszeit. Kostet jeden Moment aus – gilt übrigens auch für die Gesunden. Das Leben ist zu kurz”. Jeder erlebt eine Krebserkrankung anders, hat andere Gefühle und einen anderen Weg die Dinge anzugehen, doch es hilft sich mit anderen auseinander zusetzen und aktiv gegen schlimme Gedanken anzugehen. Mit all ihren Inhalten, Gefühlen und ihrer offenen Art, möchte sie vor allem eins: für andere Betroffene und Angehörige eine Hilfe sein und sei es nur mit der Anteilnahme an ihrer Geschichte mit dem Brustkrebs. Wir freuen uns sehr, dass du krebsfrei bist und hoffen inständig, dass du stets so ein positiver Mensch bleibst.

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