Möglich, aber auch manchmal kompliziert
Pflegekräfte verbringen (besonders aktuell) viel Zeit auf ihren Stationen und im Dienst. Der Zusammenhalt im Team ist groß, man tauscht sich regelmäßig aus und eine enge Beziehung zu allen Teammitgliedern gehört für viele mit dazu, um gut und harmonisch zusammenarbeiten zu können. Das Problem: Hier kriegt jeder schnell alles mit. PKM-Communitymitglied Sarah kennt das nur zu gut: „Über Flurfunk kriegt man vieles mit, wer mit wem gerade etwas am Laufen hat. Um sich auf Jemanden einzulassen, der auch im selben KH arbeitet, braucht es starke Nerven und ein gutes Selbstbewusstsein.“ Deshalb wäre eine Beziehung am gleichen Arbeitsplatz für Sie keine Option. Carmen hat hier andere Erfahrungen gemacht. Sie lerne über ihren Job auch ihren Partner kennen. „Heute sind wir immer noch glücklich, haben eine 10-jährige und eine 6-jährige Tochter“, erzählt sie.
Heimlich verliebt
Ob eine Beziehung im Pflegejob möglich ist, scheint also auch eine Typfrage zu sein. Aber auch das Arbeitsumfeld spielt eine wichtige Rolle bei dieser Frage. Sobald erste Gefühle füreinander entstehen, wird es für die Verliebten häufig kompliziert. Aus Angst den Reaktionen der anderen verheimlichen die frisch verliebten Pfleger*innen ihre Beziehung zu Anfang sehr häufig. Neben den Reaktionen der Kolleg*innen spielt manchmal sogar die Angst um eine mögliche Versetzung oder gar eine Kündigung oft eine entscheidende Rolle bei der Vertuschung. Diese Angst ist jedoch völlig unbegründet. In Deutschland hat nach Artikel 2 Absatz 1 im Grundgesetz jeder Mensch das Recht auf die freie Entfaltung der Persönlichkeit. Da Beziehungen privat sind, ist es dem Arbeitgeber nicht möglich, aus diesem Grund zu kündigen oder die Beziehung zu verbieten. Einige Arbeitgeber stehen Beziehungen sogar sehr positiv gegenüber. Denn bewiesenermaßen steigert eine Beziehung häufig die Motivation und die Empathie für die Kolleg*innen im stressigen Alltag.
ABER: Die Arbeitsleistung darf in keinster Weise unter der Beziehung leiden. Wer also durch die frische Beziehung bei der Behandlung der Patient*innen abgelenkt ist und Fehler macht, muss mit Konsequenzen rechen.
Privates und Arbeit sollten getrennt werden
In Beziehungen kann es auch mal krachen. Wenn man sich dann neben dem Privaten auch noch auf der Arbeit ständig sieht, kann das zu Komplikationen führen. Ebenso wenig wie Streit gehören übertriebene Zuneigungsbekundungen an den Arbeitsplatz. Hierbei können sich Kollege*innen schnell ausgeschlossen fühlen. Darunter würden das Arbeitsklima , sowie das Teamgefühl stark leiden. Daher gilt: Privates muss strikt von Beruflichem getrennt werden.
Genauso sollte man die Arbeit nicht mit nach Hause bringen: Wer auf der gleichen Station oder in der gleichen Klinik tätig ist, neigt vielleicht dazu, zuhause zu viel über berufliche Dinge zu reden. Das Abschalten nach dem Feierabend wird so bedeutend erschwert, au0erdem kann sie die Zweisamkeit in den Hintergrund rücken.
Tipp: Eine Versetzung auf eine andere Station oder eine Abänderung des Dienstplans können hier die benötigte Distanz schaffen. Wem das nicht reicht, der kann auch über eine neue Stelle bei einem anderen Arbeitgeber nachdenken.
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