
Kälte, trockene Heizungsluft und häufiges Händewaschen – besonders in der Pflege leiden die Hände im Winter enorm. Die ständigen Temperaturwechsel setzen der Haut zu, und durch die anhaltenden Hygienemaßnahmen wird sie zusätzlich strapaziert. Viele Pflegekräfte kennen das Problem: raue, rissige Hände, Juckreiz und Spannungsgefühle. Doch keine Sorge – wir haben einige hilfreiche Tipps, mit denen eure Hände gesund und mit Feuchtigkeit versorgt bleiben.
Warum trocknen die Hände so schnell aus?
Die Haut ist eigentlich darauf ausgelegt, sich selbst zu schützen und zu regenerieren. Doch im Pflegeberuf ist regelmäßiges Händewaschen unverzichtbar. Durch häufiges Waschen wird die Hautbarriere geschwächt, wodurch Feuchtigkeit verloren geht. Desinfektionsmittel und alkoholhaltige Lösungen greifen das natürliche Mikrobiom sowie den pH-Wert der Haut an. Wenn die Schutzschicht erst einmal geschädigt ist, können Reizstoffe leichter eindringen und zu Sensibilisierungen, Rötungen oder sogar Kontaktallergien führen.
Ein bewusster Umgang mit Händehygiene schont die Haut. Händewaschen reicht oft aus, während Desinfektion nur bei Patientenkontakt ohne sichtbare Verschmutzung nötig ist, um Infektionen zu vermeiden. Rückfettende Desinfektionsmittel sind dabei hautfreundlicher als reine Alkohollösungen. Im Alltag ist Desinfektion meist überflüssig, während Händewaschen nach dem Toilettengang, vor dem Essen, nach öffentlichen Verkehrsmitteln und bei Verschmutzung wichtig bleibt.
Wie kann ich meine Hände schützen?
Die Hände sind im Arbeitsalltag ständigen Belastungen ausgesetzt, doch mit der richtigen Pflege lässt sich dem entgegenwirken.
- Die Hände sanft reinigen: Wird beim Händewaschen zu heißes Wasser verwendet, weicht die Haut auf, und der Säureschutzmantel kann geschädigt werden. Am besten ist es, die Hände mit lauwarmem Wasser zu reinigen und eine milde, pH-hautneutrale Waschsubstanz zu verwenden. Zusätzlich sollten Pflegekräfte ihre Hände nach jeder Wäsche eincremen, da sie regelmäßig Desinfektionsmittel nutzen. Eine feuchtigkeitsspendende, rückfettende Creme hilft, die Haut geschmeidig und widerstandsfähig zu halten.
- Die richtige Handcreme auswählen: In der kalten Jahreszeit benötigt die Haut oft intensivere Pflege als im Sommer. Besonders trockene Hände profitieren von einer Creme, die ausreichend Feuchtigkeit und Fette liefert. Wertvolle Inhaltsstoffe dafür sind unter anderem Panthenol, Urea, Aloe Vera, Oliven- und Mandelöl sowie Sheabutter. Ein Tipp für extra Pflege: Die Hände vor dem Schlafengehen eincremen und über Nacht mit Baumwollhandschuhen bedecken, um die Wirkung zu verstärken.
- Auf die Ernährung achten: Die Haut benötigt essenzielle Mikronährstoffe, um sich von innen zu regenerieren. Besonders wichtig ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Auch eine ausgewogene Ernährung trägt zur Stärkung der natürlichen Schutzfunktion der Haut bei. Dabei sollte auf eine ausreichende Zufuhr von Zink, Vitamin D, Selen und Omega-3-Fettsäuren geachtet werden.
- Handschuhe tragen: Sowohl im Arbeitsalltag als auch bei kalten Temperaturen ist das Tragen von Handschuhen wichtig. Schutz- und Einmalhandschuhe verhindern die Übertragung von Keimen, wobei die Qualität entscheidend ist: Latex kann Kontaktekzeme auslösen, puderhaltige Handschuhe trocknen die Haut aus und begünstigen Allergien. Verträglichere Alternativen sind Nitril- und Vinylhandschuhe. Im Freien sind Handschuhe aus atmungsaktiven Materialien wie Baumwolle ideal, während Kunstfasern die Wärme stauen und die Haut zusätzlich reizen können.
- Sich Handbäder gönnen: Ein Bad aus Kamillentee und Olivenöl kann strapazierte, rissige Hände pflegen. Dazu einen halben Liter Kamillentee aufbrühen, leicht abkühlen lassen und zwei Esslöffel Olivenöl hinzufügen. Die Hände für 15–20 Minuten darin einweichen. Während Kamille beruhigend und entzündungshemmend wirkt, versorgt Olivenöl die Haut mit Feuchtigkeit.
- Kälte- und Sonnenschutzcreme verwenden: Schütze deine Hände vor intensiver Sonneneinstrahlung, indem du eine Sonnencreme mit mindestens LSF 30 nutzt und direkte Sonne möglichst meidest. Ein zusätzlicher Vorteil: Sonnenschutz beugt vorzeitiger Hautalterung vor und hält deine Haut länger jung.
- Dermatolog*innen konsultieren: Extrem trockene Hände können auch auf eine Hauterkrankung wie ein Kontaktekzem hinweisen. In solchen Fällen reagiert die Haut empfindlich auf bestimmte Stoffe. Auch Neurodermitis kann zu verstärkter Trockenheit führen. Wenn deine Haut trotz unserer Pflegetipps weiterhin rissig und trocken bleibt, solltest du Hilfe aufsuchen.
Fazit: gute Handpflege ist essentiell im Pflegeberuf
Regelmäßige Handpflege ist unerlässlich, denn mangelnde Pflege kann langfristig zu Hautproblemen und Erkrankungen führen. Besonders im Pflegeberuf, wo häufiges Händewaschen und Desinfizieren zum Alltag gehört, wird die Haut stark beansprucht. Ohne ausreichende Pflege und Schutz drohen Risse, Entzündungen oder sogar chronische Hauterkrankungen wie Ekzeme. Mit den richtigen Pflegeroutinen lassen sich diese Risiken minimieren und die Haut gesund erhalten.
Leidet ihr auch unter trockenen Händen im Winter? Wie geht ihr damit um? Habt ihr noch hilfreiche Tipps? Teilt sie mit uns in den Kommentaren – wir sind gespannt auf eure Erfahrungen!
Wie sieht deine Handpflege-Routine nach der Arbeit aus?