Eure schönsten Momente und Geschichten aus der Pflege

Stress, Fachkräftemangel, Unzufriedenheit – die Pflegebranche ist häufig mit unzähligen negativen Assoziationen verbunden. Auch die meisten öffentlichen Diskussionen heben nicht die schönen Momente der Pflege hervor, sondern behandeln Missstände oder äußern scharfe Kritik. Nicht selten kommt es aber vor allem im Pflegeberuf zu rührenden Momenten, tiefen Verbindungen und Freundschaften zwischen Pfleger*innen und Patient*innen. In keinem anderen Beruf liegen Trauer, Krankheit, Freude, Stress und Fürsorge so dicht beieinander. Daher haben wir unsere Community aufgefordert, ihre schönsten Pflegegeschichten mit uns zu teilen.

Vor allem zur Weihnachtszeit ist keiner gerne alleine und am liebsten bei seinen Angehörigen. Gerade Menschen höheren Alters, die keine Familie mehr haben, sehnen sich an diesen Tagen besonders nach Fürsorge und Gesellschaft. Altenpfleger John schildert uns eine sehr berührende Situation zwischen ihm und einer seiner Patient*innen:

Ich vergesse nie diesen einen Heiligabend: Eine Bewohnerin, ohne Angehörige, hatte heimlich ihr Abendbrot in Servietten gepackt und mit aufs Zimmer genommen. Ich kam zur abendlichen Versorgung herein. Sie hat auf ihrem Tisch das mitgenommene Abendbrot serviert, schaute mich an und sagte mit trauriger Stimme: „John, du bist immer so lieb, ich bin Heiligabend wieder alleine, isst du mit mir?” Trotz des typischen Zeitdrucks einer Pflegekraft, setzte ich mich zu ihr. Und in solchen Momenten wusste ich: Ich werde eine Pflegefachkraft!

Manchmal braucht es keine ganzen Geschichten, sondern nur kleine Momente, die ausreichen, um die Seele zu erfüllen und um Pflegekräfte sowie Patient*innen glücklich zu machen:

Vor allem in der Pflege begegnet man Menschen, denen es gesundheitlich und psychisch besonders schlecht geht. Solche Zustände haben selbstverständlich einen Einfluss auf den Gemütszustand der Bewohner*innen, weshalb eine Followerin berichtet, dass sie einen Patienten, der immer schlecht drauf war, mit einem kleinen Witz zum Lachen bringen konnte. Dies war für sie einer dieser unvergesslichen Pflegemomente. Eine weitere Pflegekraft teilt uns mit, dass es ihr Herz berührt habe, als eines Nachts eine Bewohnerin sagte: „Ich mag dich!“. Gerade bei der harten Arbeit, die Pflegeteams täglich leisten, sind kleine Momente der Wertschätzung und Dankbarkeit etwas Unbezahlbares.

Die Erfahrung, dass die kleinen Gesten oft die größte Wirkung haben, macht auch Alice: „Eine Bewohnerin konnte sich meinen Namen einfach nicht merken! Sie nannte mich immer Sissy. Mir war es egal, wie sie mich nannte, aber es ärgerte sie sehr, dass sie immer meinen Namen vergaß! Einen Tag vor meinem dreiwöchigen Urlaub, als ich sie verabschiedete, sagte sie zu mir: „Nach ihrem Urlaub, weiß ich ihren Namen ganz bestimmt!” Als ich nach meinem Urlaub zu ihr kam, sagte sie: „Alice, schön dass Du wieder da bist!” Das zeigte mir, dass ich ihr was bedeutet habe!“

Ein Lachen kann ebenfalls von großer Bedeutung sein und mehr als tausend Worte sagen. Abgesehen von vielen ansteckenden Krankheiten, steckt in der Pflege auch ein Lachen an und verbindet Patient*innen und Pflegekräfte. Brigitte aus unserer Community erzählt, dass es für sie nichts Schöneres gebe, als ehemalige Patient*innen zu treffen, die sie mit einem Lächeln begrüßen.
All diese Pflegemomente haben eins gemeinsam: Es wird positive Stimmung und Freude verbreitet. Punkte, über die zu selten aus der Pflege berichtet werden.

Auch wenn es häufig so scheint, als würde in Krankenhäusern oder Pflegeeinrichtungen nur behandelt werden, kann der Alltag auch bunt und abwechslungsreich aussehen. Dies berichtet uns unsere Community und stellt besonders zur Weihnachtszeit klar, dass auf einer Krankenstation nicht nur still rumgelegen wird: Über die Feiertage gibt es viele schöne Aktivitäten, die gemeinsam Spaß machen und womöglich die beste Medizin in den kalten Wintermonaten sind. Die Backtherapie mit den Patient*innen auf der Geriatrie ist für Caroline ein einzigartiger Weihnachtsmoment. Ein weiteres Communitymitglied verrät, dass das Singen von Weihnachtsliedern mit den Bewohner*innen besonders schön sei. Neben gemeinsamen Aktivitäten reichen aber auch schon ein gemütliches Ambiente, Weihnachtsdekorationen, Kerzen oder kleine Geschenke aus, um den Weihnachtszauber auf die Stationen zu bringen.

Pflegekraft zu sein, ist eben so viel mehr als nur ein Beruf!