05 Jan. 2021

Der Lockdown schadet unserer psychischen Gesundheit


Beitragsbild Psychische Erkrankungen während Corona
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Wir lebten in Zeiten einer weltweiten Pandemie. Die Geschäfte und Restaurants waren geschlossen und die Menschen dazu angehalten, zuhause zu bleiben. Der Lockdown bestimmte den Alltag jedes Menschen in Deutschland. Während die soziale Isolation einige Menschen stark belastete, bangen andere zudem noch um ihre Jobs und Existenzen. Die mentalen Belastungen sollten besonders in dieser Zeit aber auch heute keineswegs unterschätzt werden. Gerade Pflegekräfte haben aktuell viel auszuhalten: Sie sind mit einem erhöhten Erkrankungsrisiko konfrontiert, schieben Überstunden und haben enormen Stress. Gerade sie sind ohnehin schon verstärkt betroffen und leiden häufiger an Burnout oder anderen Krankheiten.  

Gesundheit wurde durch Corona-Maßnahmen beeinträchtigt

Jährlich leidet mindestens jeder vierte deutsche Erwachsene an einer psychischen Erkrankung. Das bedeutet, dass jedes Jahr knapp 18 Mio. Erwachsene in Deutschland betroffen sind. Die soziale Isolation hat bei vielen Menschen zu einer Verschlimmerung ihrer Beschwerden geführt. Die am häufigsten auftretende psychischen Krankheiten in Deutschland sind Angststörungen, rund 10 Millionen Menschen leiden hier pro Jahr an ihnen. Durch den Lockdown und die langfristigen Folgen für die Wirtschaft mussten noch zusätzlich viele Menschen um ihren Arbeitsplatz oder ihre Existenz bangen. Dieser Umstand und die damit verbundene Belastung konnten Angst- und Panikstörungen gefördert werden.

Schlafstörungen können zu Erkrankungen führen

Der Dauerstress und die Anspannung, wie viele sie in dieser Zeit erlebten, förderten außerdem auch Schlafstörungen und Schlaflosigkeit. Hier werden neben Sport eigentlich soziale Kontakte als gute Therapiemethode gesehen. Die Möglichkeiten für soziale Kontakte waren jedoch aufgrund der Bestimmungen nur eingeschränkt möglich. Wird der Stress für Betroffene zu viel, kann das langfristig neben Schlafstörungen und Depressionen auch zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Stoffwechselstörungen (z. B. Diabetes), Entzündungserkrankungen oder Allergien führen.

Was kann ich für meine psychische Gesundheit tun?

Unsere psychische Gesundheit ist der Grundbaustein für ein glückliches Leben. Dementsprechend ist es unheimlich wichtig, sie zu schützen. Und trotzdem sind 2017 rund 970 Millionen Menschen der Weltbevölkerung von einer psychischen oder substanzbezogenen Erkrankung betroffen gewesen. In Zeiten der Kontaktbeschränkungen war es schwer, nicht in ein tiefes Loch zu fallen oder sich zu nicht überarbeiten. Gerade dann ist es wichtig, an die frische Luft zu kommen. Auch heute gilt, wer sich eingeengt fühlt, sollte einen Spaziergang unternehmen, seine Ernährung gesünder gestalten und gegebenenfalls Vitamin D zuführen. Es ist wichtig, aus dem Alltagstrott herauszukommen, neue Dinge auszuprobieren und den Kontakt mit anderen Menschen aufrecht zu erhalten. Wer im Homeoffice arbeiten kann, sollte gleichzeitig darauf achten, privates und berufliches nicht zu vermischen. Pflegekräfte, die in Pflegeheimen oder Krankenhäusern arbeiten, dürfen sich nicht schämen, um Hilfe und Unterstützung durch Freunde, Familie und Partner*innen zu fragen.

Professionelle Hilfe ist keine Schande

Wer hierdurch keine Verbesserungen erreichen kann, der sollte trotz allem eine Therapie in Anspruch nehmen und sich professionelle Hilfe holen, wenn diese notwendig ist. In sogenannten “Corona-Sprechstunden” konnten beispielsweise Patient*innen mit Psychotherapeut*innen feststellen, ob eine ernsthafte Erkrankung vorliegt und wie diese therapiert werden kann.

Weitere Tipps und Empfehlungen finden Betroffene auf der Website der Deutschen Gesellschaft für Psychologie.

In Notfällen und Krisensituationen kann man sich Tag und Nacht an die Telefonseelsorge wenden: 0800 / 1110111 oder 0800 / 1110222.

Quellen:

Krankenpflege.digital: krankenpflege.digital/burnout-pflegekraefte-sind-besonders-gefaehrdet
DPtV: https://www.dptv.de
Schlafstörungen Ratgeber: www.schlafstoerungen-ratgeber.com/schlafstoerungen-ursachen.html?gclid=EAIaIQobChMIg9m7-LuC7gIVx57tCh1wbAbyEAAYASAAEgKwe_D_BwE
Thieme: https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/pdf/10.1055/a-1160-3069.pdf
Statista: de.statista.com/statistik/daten/studie/1038848/umfrage/weltweite-anzahl-an-betroffenen-ausgewaehlter-psychischer-erkrankungen/

 

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