Generationsübergreifende Pflege – Wie Jung und Alt von einander profitieren
Es liegen zwar Generationen zwischen ihnen, aber das heißt nicht, dass sie nicht von dem Kontakt miteinander profitieren können: Kleine Kinder und Senior*innen. Aus dem Zusammentreffen von Kindern und älteren Menschen können beide Seiten große Vorteile ziehen. Die Kinder lernen von den Älteren und die Älteren können aus der Zeit mit den Kindern viel Lebensenergie schöpfen. Durch den Einblick in die Lebenswelt der anderen wird außerdem Toleranz und Respekt gefördert. Generationsübergreifende Pflege ist eine große Chance, um Jung und Alt einander näherzubringen und das Verständnis für die Perspektive der jeweils anderen nachhaltig zu stärken.
Unterschiedliche Lebenswelten
Die Bevölkerung wird immer älter. Doch viele Senior*innen, die in Alten- oder Pflegeheimen wohnen, haben kaum Kontakt zu anderen Altersgruppen und verschwinden beinahe vollständig aus der Öffentlichkeit. Grundsätzlich ist es ein nicht seltenes Problem, dass Personen der älteren Generation unter Vereinsamung leiden. Der Kontakt zu jüngeren Menschen beschränkt sich, sofern sie denn welche haben, auf kurze Besuche von Kindern und Enkeln. Früher war es meist so, dass Familien in großem Kreis und mit mehreren Generationen unter einem Dach lebten. So fand im Alltag ein permanenter Austausch zwischen den Altersgruppen statt und und das Leben aller Beteiligten wurden laufend voneinander geprägt. Gerade in der aktuellen Zeit könnten die Lebenswirklichkeiten von Jung und Alt jedoch unterschiedlicher nicht sein. Viele heutige Senior*innen haben den Krieg miterlebt oder wuchsen in der Nachkriegszeit auf, wohingegen die Kinder von heute in einem viel sichereren Umfeld aufwachsen können. Eben diese altersbedingten Unterschiede führen auf beiden Seiten oft zu Missverständnissen und Unverständnis, da die Generationen ganz unterschiedlich geprägt sind.
Generationsübergreifende Pflege trägt zum gegenseitigen Verständnis bei
Die generationsübergreifende Pflege ist eine Möglichkeit, die Generationen wieder näher zusammenzubringen. Wenn Kindergruppen aus Kitas die Bewohner*innen im Altenheim besuchen und gemeinsam Zeit verbringen, zusammen musizieren, spazieren gehen oder sich einfach unterhalten, kann das beide Seiten auf positive Art und Weise prägen. So lernen die Kinder bereits früh den Umgang mit Älteren kennen und die Älteren können ihr Wissen an die Kleinen weitergeben. Auf beiden Seiten wird Toleranz und Verständnis füreinander gestärkt, ebenso wie der Respekt voreinander. Hilfsbereitschaft, Rücksicht und Geduld werden auf diesem Wege ebenfalls gefördert. Die Kinder lernen die Handlungen und Denkweisen der Senior*innen zu verstehen, beispielsweise fragen sich kleine Kinder womöglich, weshalb alte Menschen nicht so gut hören können oder warum sie vielleicht länger brauchen, wenn sie sich bewegen. Solche essenziellen Dinge können durch den Dialog miteinander vermittelt werden und helfen dabei, die Kleinen schon in frühen Jahren für die Kommunikation mit Senior*innen zu sensibilisieren. Durch den Dialog und die Zeit miteinander werden die Kleinen auch in ihrer Sprachentwicklung gefördert.
Kinderlachen ist gut für die Gesundheit
Durch generationsübergreifenden Projekte und Pflege können auch Kinder, die vielleicht keine eigenen Großeltern haben, eine Beziehung zur älteren Generation aufbauen. Die ältere Generation kann aus dem Kontakt mit den Kindern viel Freude und Lebensenergie schöpfen. Erinnerungen aus der eigenen Kindheit und an schöne Erlebnisse und Gefühle werden bei den Senioren geweckt, wenn sie Zeit mit den Kindern verbringen. Die Unbeschwertheit und Freude der Kleinen sorgt dafür, dass das Wohlbefinden der Senioren gestärkt wird. Auch gesundheitlich können sich Besserungen zeigen, da das geistige und soziale Wohlbefinden auch auf das körperliche Befinden einwirkt.
Generationsübergreifende Pflege ist eine große Chance
Es ist ganz deutlich, dass die jüngere und ältere Generation einen großen Nutzen aus generationsübergreifender Pflege ziehen kann. Es bestehen zwar große Unterschiede zwischen ihnen, die die Gruppen kennenlernen und ergründen können, jedoch haben sie auch die Möglichkeit ihre Gemeinsamkeiten zu entdecken.
Wenn Altenheime und Kindertagesstätten zusammenarbeiten und die Chance der generationsübergreifenden Pflege nutzen, dann kann ein großer Beitrag für ein harmonisches und tolerantes Miteinander geschaffen werden. Die Senior*innen kommen in Kontakt mit Jüngeren, was gegen eine potenzielle Vereinsamung wirken kann. Die kleinen Kinder wiederum lernen bereits früh, sich mit älteren Menschen auseinanderzusetzen und werden dadurch auch für ihren weiteren Lebensweg geprägt.
Quellen:
MDR: www.mdr.de/kinder-intensivpflege-personalmangel
Deutsche Fachpflege: www.deutschefachpflege.de/kinderintensivpflege/
Diakoneo: www.diakoneo.de/magazin/projekte-kinder-und-senioren/