Wann gibt’s endlich verbindlichen Hitzeschutz für ältere Menschen

Der Sommer bringt nicht nur Sonnenschein und warme Temperaturen, sondern auch eine erhebliche Gefahr für viele ältere Menschen: die Hitze. In Zeiten, in denen die Sommermonate immer heißer werden, stellt sich eine drängende Frage: Wann wird endlich ein verbindlicher Hitzeschutz für Alte eingeführt?
Viel zu viele Pflegeheime und Krankenhäuser sind immer noch nicht ausreichend auf extreme Temperaturen vorbereitet. Und das, obwohl wir wissen, dass eine Hitzewelle für ältere Menschen lebensbedrohlich sein kann.
Klimaanlagen in Pflegeeinrichtungen sind eine Seltenheit
Die Realität in vielen Pflegeheimen und Krankenhäusern ist ernüchternd. Klimaanlagen, die gerade in Hitzewellen überlebenswichtig sein können, sind noch immer Mangelware. Dabei sind es gerade die alten und pflegebedürftigen Menschen, die besonders unter den extremen Temperaturen leiden. Während gesunde, junge Menschen eine Hitzewelle noch relativ gut überstehen können, sind ältere Menschen oft nicht in der Lage, ihre Körpertemperatur ausreichend zu regulieren. Die Folge: Dehydration, Hitzschläge und im schlimmsten Fall der Tod.
Es ist erschreckend, dass in einem Land wie Deutschland, in dem die Bevölkerung immer älter wird, der Schutz vor Hitze in Pflegeeinrichtungen nicht oberste Priorität hat. Wir wissen, dass Hitzewellen kommen und wir wissen, dass sie gefährlich sind – dennoch wird viel zu wenig getan, um die Schwächsten in unserer Gesellschaft zu schützen.
Noch zu wenig Hausärzt*innen nutzen die Heidelberger Hitze-Tabelle
Ein weiteres Problem ist der mangelnde Wissensstand vieler Ärzt*innen. Die sogenannte „Heidelberger Hitze-Tabelle“, ein einfaches und effektives Werkzeug zur Einschätzung von Hitzebedrohungen bei alten Menschen, ist vielen Ärzt*innen noch immer unbekannt. Diese Tabelle hilft, die Gefahr durch Hitze frühzeitig zu erkennen und rechtzeitig Maßnahmen zu ergreifen. Doch was nützt ein solches Werkzeug, wenn es in der Praxis kaum Anwendung findet?
Hier zeigt sich ein grundlegendes Problem: Die Weiterbildung und Sensibilisierung für das Thema Hitzeschutz ist noch immer nicht ausreichend in den Alltag der Gesundheitsberufe integriert. Es ist dringend notwendig, dass Hausärzt*innen und Pflegepersonal besser geschult werden, um die Gefahren durch Hitze richtig einschätzen und entsprechend handeln zu können.
Die nächste Hitzewelle kommt garantiert
Es ist keine Frage des „Ob“, sondern des „Wann“: Die nächste Hitzewelle wird kommen, möglicherweise noch im Sommer 2024 oder garantiert 2025. Die Frage ist, ob wir bis dahin ausreichend vorbereitet sind. Werden bis dahin verbindliche Maßnahmen zum Hitzeschutz in Pflegeeinrichtungen eingeführt? Werden Ärzt*innen und Pflegekräfte ausreichend geschult sein, um die Risiken rechtzeitig zu erkennen? Und werden Klimaanlagen endlich zur Standardausstattung in Pflegeheimen und Krankenhäusern gehören?
Der Klimawandel macht vor niemandem Halt, und die Hitzeperioden werden in den kommenden Jahren wahrscheinlich noch häufiger und intensiver auftreten. Umso wichtiger ist es, dass wir jetzt handeln. Die Politik, das Gesundheitswesen und die Gesellschaft müssen gemeinsam Verantwortung übernehmen, um unsere älteren Mitbürger*innen besser zu schützen.
Es ist Zeit für verbindliche Maßnahmen
Es ist höchste Zeit, dass der Hitzeschutz für alte Menschen verbindlich und umfassend geregelt wird. Wir dürfen nicht länger warten, bis die nächste Hitzewelle kommt und erneut Leben gefährdet. Klimaanlagen in Pflegeeinrichtungen sollten ebenso selbstverständlich sein wie die regelmäßige Schulung von Hausärzten und Pflegepersonal im Umgang mit Hitzegefahren. Es geht um nicht weniger als um den Schutz des Lebens derjenigen, die sich selbst nicht mehr schützen können.
Jetzt ist der Zeitpunkt, um zu handeln. Denn eines ist sicher: Der nächste heiße Sommer kommt bestimmt. Und dieses Mal sollten wir vorbereitet sein.
Sollte mehr für den Hitzeschutz getan werden?