20 Aug 2024

„Selbstbestimmung, Teilhabe und Inklusion geht uns alle etwas an“, appelliert Christoph Jaschke

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Auf dem letzten MAIK-Update haben wir von „Pflegetalk mit PKM“ mit dem gelernten Krankenpfleger Christoph Jaschke, dem Kongresspräsidenten vom MAIK-Update und CEO von CODY.Care, gesprochen.

Drei Leitideen motivieren Jaschke bei seiner Arbeit: Selbstbestimmung, Teilhabe und Inklusion. Seiner Meinung nach betreffe das nicht nur Menschen mit Behinderung und Pflegebedürftige. Wir sollen uns alle für eine generelle Barrierefreiheit im öffentlichen Raum einsetzen.

Aus diesen sozialen Grundsätzen heraus hat Jaschke das Online Netzwerk „CODY.Care- Connecting Healthcare“ gegründet. Hier werden Menschen rund um das Thema der außerklinischen Intensivpflege miteinander verbunden. Mehrere hunderttausend Menschen sind deutschlandweit mehr oder weniger in außenklinische Intensivpflege involviert. Es sind Helfende, Hilfsbedürftige und Expert*innen, die durch die zur Verfügung gestellte Datenbank, die mit etlichen Kontaktdaten gefüllt ist, vernetzt werden.

Leistungen:

  1. CODYRight (Beratung in Rechtsfragen)
  2. Inovation Hub (Diskussionsplattform)
  3. Case Manager (Netzwerkmanager für digitale Fallkonferenzen)

Zwischenfazit: CODY.Care zielt also darauf ab, den digitalen Raum zu nutzen, um Netzwerke zu fördern. Dabei soll u. a. Auch die Transparenz gesteigert werden. Alle Menschen werden zusammengebracht und auch mitgenommen. Beim Case Manager kann sich bspw. auch die betroffene hilfebedürftige Person, um die es geht, mit in den Call einwählen. Nicht nur über Menschen reden, sondern mit ihnen.

Als zweites Thema haben wir über das 2020 eingeführte IPReG, das Intensivpflege- und Rehabilitationsstärkungsgesetz, heiß diskutiert. Jaschke kritisiert das Gesetz aufs Schärfte und spricht sich für eine komplette Abschaffung des Gesetzes aus. Das Gesetz sei, wenn überhaupt, nur auf dem Papier sinnvoll und es war ein großer Fehler, es ohne wissenschaftliche Vorevaluierung in die Praxis umzusetzen. Es sei lediglich dafür da, Geld einzusparen und es war nie das Ziel, dadurch die Selbstbestimmung der Patient*innen zu fördern.

Er sagt im Podcast: „Es führt auch dazu, dass manche Menschen sagen, das ist mir zu heftig, ich glaube ich will überhaupt nicht mehr versorgt werden, um das deutlicher zu machen; die den Freitod wählen“. Hinzu kommt, dass das Gesetz ein Verteufeln anhaltender Beatmungsmaßnahmen propagiert. Beatmungsgeräte sind aber lebensrettende und wertvolle Instrumente und zwanghafte Entwöhnungen erschweren vielen Menschen das Leben eher, wenn es sie nicht sogar ihr Leben kostet.

Mit dem Blick in Richtung 2030 erwartet Jaschke, dass viele Fälle vor Gericht gehen werden und der Staat dann vielleicht doch keine andere Chance sieht, als das Gesetz zu bearbeiten.

Hot Take unseres Podcastgastes: lieber bei Verwaltungskosten sparen, indem dort KI eingesetzt wird, als an der Patient*in.

Wenn ihr euch für das Thema interessiert, dann hört gerne in die Podcastfolge rein.

Für den MAIK im Oktober gibt es noch Tickets: https://maik-online.org.

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