Zukünftige Pflegefachkräfte in Bremen werden künftig speziell darauf vorbereitet, mit Opfern geschlechtsspezifischer Gewalt umzugehen. Der Bremer Senat hat ein neues Unterrichtsmodul in den Lehrplan aufgenommen, das mindestens zehn Unterrichtsstunden umfasst und praxisnahe Fallbeispiele enthält.
Da Gesundheitsfachkräfte häufig die ersten sind, die mit Betroffenen in Kontakt kommen, ist es essenziell, dass sie Warnsignale erkennen und angemessen reagieren, betonte Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard (Linke). Das Modul wurde im Auftrag des Gesundheitsressorts vom Bremer Zentrum für Pflegebildung entwickelt. Es behandelt verschiedene Formen von Gewalt – insbesondere häusliche und sexualisierte Gewalt – und vermittelt Handlungskompetenzen für den professionellen Umgang mit Betroffenen.
Laut Bernhard sind 60 bis 80 Prozent der Auszubildenden weiblich, und auch unter ihnen gebe es Betroffene. Um das Bewusstsein für das Thema in der Pflege weiter zu stärken, wird das Modul nicht nur in der Erstausbildung, sondern auch in Fort- und Weiterbildungen für bereits tätige Pflegekräfte eingesetzt.
Mit dieser Initiative soll sichergestellt werden, dass Pflegekräfte Gewaltopfer in ihrem Berufsalltag besser unterstützen können – ein wichtiger Schritt zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung und Betreuung Betroffener.