Unser heutiger Podcastgast ist Vanessa Schulte. Vanessas Portfolio ist breit gefächert. Sie ist Gesundheits- und Krankenpflegerin, Autorin (Kinderbuch und Fachbuch), Praxisanleiterin und Pflegeinfluencerin. In dualer Form hat sie sowohl eine Pflegeausbildung als auch ein Pflegewissenschaftsstudium absolviert. Ihren Arbeitsalltag, einen Mix aus direkter Patient*inneversorgung auf der Intensivstation und die Erarbeitung von Expert*innenstandards in ihrer Position als wissenschaftliche Mitarbeiterin, beschreibt sie als wahr gewordenen Traum. Dass sie ihre selbsterarbeiteten Theorien direkt in die eigene Praxis übertragen kann, ist dabei die Kirsche auf der Sahnetorte.
In dieser Podcastfolge hebt Vanessa besonders die Vorteile vom Pflegestudium hervor und empfiehlt es jedem, auch einfach ein Pflegestudium auszuprobieren. Vor dem Hintergrund unseres Staffelthemas, einen Blick auf die Pflege in 2030 zu richten, nennt sie die Akademisierung als große Chance für die Zukunft. Einige dieser Vorteile sind die folgenden:
- Wissenswachstum & persönliches Wachstum
- Das Studium macht noch greifbarer, wieso der Pflegeberuf so wichtig ist und fördert somit das Verständnis für den Beruf
- Vanessa beschreibt ihre Ausbildungs- und Studienzeit als „mind blowing“: „Das müssen Pflegekräfte alles wissen?“
- Hierarchien in Krankenhäusern sind nach wie vor „krass“. Die Ärzteschaft hat das sagen und die Pflege darf „nur“ mitlaufen. Das Selbstbewusstsein wird durch das Studium gestärkt und das hilft auch im Krankenhausalltag. Hier setzt ein Umdenken vom gesellschaftlichen Herabsetzen der Ausbildungen ein.
- Das Studium wird der neuen Komplexität von Krankheitsbildern gerecht. Eine Ausbildung von 3 Jahren reicht dafür nicht mehr aus. Menschen werden immer älter und haben mehrere Krankheiten gleichzeitig.
- Vielfältigere Berufsperspektiven werden durch das Studium geschaffen.
Als zweite Idee für eine Bearbeitung und Verbesserung des bereits sehr realen Fachkräftemangels haben wir mit Vanessa über Pflegerecruiting auf Instagram gesprochen.
Sie betont, auch Pflegeunternehmen sollten auf Instagram und TikTok setzen. Diese moderne Form des Recruitings über Social Media erreiche viele potentielle Bewerber*innen. Fakt: 81% der Deutschen sind dort unterwegs. Gerade die junge Generation könnte dadurch für den Pflegeberuf gewonnen werden. Authentizität ist dabei alles und Social Media Präsenz kann der Pflege einen enormen Prestigegewinn ermöglichen. Vanessa sagt aber auch, dass das Social Media Management oft nicht mit einer eigenen Stelle bedacht wird und unprofessionell und nebenbei betrieben wird. Sie geht zudem darauf ein, dass es nicht nur positive Effekte durch die Aufklärungsarbeit über Pflegeinfluencer*innen gibt, sondern auch Klischees reproduziert werden, indem Influencer*innen Schamgrenzen übertreten (Videos über Fäkalien).
Quelle:
hubsport.de