Am Samstag protestierten in Mainz zwischen 100 und 250 Pflegefachpersonen gegen die Landespflegekammer Rheinland-Pfalz. Die Demonstrierenden, organisiert über die Facebook-Gruppe „Stopp der Pflegekammer RLP“, kritisierten vor allem die Pflichtmitgliedschaft und die damit verbundenen Beiträge.
Kai Boeddinghaus, Geschäftsführer des Bundesverbands für freie Kammern (BFFK), warf der Kammer in einer Rede „Chaos, Kaltherzigkeit, Egoismus und Eitelkeit“ vor. Er bemängelte lange Bearbeitungszeiten und doppelte Registrierungen, während die genaue Zahl nicht erfasster Mitglieder unklar sei.
Kammerpräsident Markus Mai wies die Vorwürfe zurück. Der Unmut einiger weniger Mitglieder über Pflichtmitgliedschaft und Beiträge begleitet die Kammer seit ihrer Gründung. Rheinland-Pfalz sei mit einer eigenen Pflegekammer in einer „privilegierten Lage“, um berufliche Rahmenbedingungen zu verbessern. Kritik an der Verwaltung werde ernst genommen, es habe aber bereits Verbesserungen gegeben, etwa beim Mahnwesen. Der Haushalt wurde von der Vertreterversammlung verabschiedet, von Wirtschaftsprüfern geprüft und vom zuständigen Ministerium genehmigt.