13 Mai 2024

Pflege-Mafia: Pflegebedürftige sind Opfer skrupelloser Ausbeutung

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Kriminelle bereichern sich auf skrupellose Weise deutschlandweit auf Kosten pflegebedürftiger Menschen. In Spandau wurden bei einem Polizei-Einsatz mit 115 Polizist*innen schreckliche Zustände in einem vermeintlichen Pflegeheim aufgedeckt. Die Opfer, darunter Vadim* und Ekaterina*, mussten unter schlimmsten Bedingungen leben und erhielten keine pflegerische Versorgung, während die Betreiberin des vermeintlichen Pflegedienstes voll abkassierte und im Luxus schwelgte. Doch nicht nur in Spandau, sondern bundesweit nutzen Kriminelle die Schwächen des Systems aus, um Unmengen von Geld zu ergaunern.

Die Kontrollen im Gesundheitswesen versagen seit Jahren. Das Pflegesystem erweist sich als äußerst anfällig für Betrug. In einem Fall in Kitzingen führte eine Familie ein perfides System ein, das innerhalb von ein paar Jahren ca. 4,7 Millionen Euro Umsatz generierte. Die Familie besaß ein umfassendes Netzwerk in der russischen Community, das Mafia-Strukturen ähnelte: Ein Arzt kümmerte sich um die Diagnosen, eine Apotheke um die Medikamentenbeschaffung und auch für juristischen Beistand hatte die Familie gesorgt.

Doch nicht nur durch gefälschte Abrechnungen und erfundene Leistungen bei tatsächlichen Pflegefällen wird betrogen – auch gesunde Menschen werden häufig von Mediziner*innen zu vermeintlichen Pflegefällen erklärt, um Geld aus dem System zu ziehen.

Die Ausmaße des Betrugs im deutschen Gesundheitssystem sind erschreckend: Schätzungen zufolge beträgt der Schaden durch kriminelle Machenschaften zwischen 18 und 20 Milliarden Euro pro Jahr. Trotz dieser enormen Summen scheitert die Politik seit Jahren daran, effektive Maßnahmen gegen den Betrug zu ergreifen.

Menschen wie Vadim* und Ekaterina* werden zu Opfern eines Systems, das seine Schutzbefohlenen im Stich lässt. Trotz Rettung aus den schrecklichen Zuständen in dem vermeintlichen Pflegeheim bleibt ihr Schicksal ungewiss. Denn nachdem sie in anderen Heimen Zuflucht gefunden und pflegerische Betreuung erhalten hatten, kamen Mitglieder aus der russischen Community mit Betreuungspapieren vorbei und nahmen sie wieder mit.

Quelle: focus.de

*Namen wurden geändert

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