06 Mai 2025

Mehr als 300.000 ausländische Pflegekräfte im Jahr 2024

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Pflegekräfte aus dem Ausland werden immer wichtiger: Im Jahr 2024 arbeiteten 306.700 ausländische Pflegepersonen in Deutschland, so berichtet der Mediendienst Integration. Damit machten Ausländer*innen etwa 18 % der insgesamt 1,7 Millionen pflegebeschäftigten Personen, also fast jede fünfte, aus. Die häufigsten Herkunftsländer sind Syrien, Rumänien, Russland, Österreich und Griechenland.

Im Jahr 2013 arbeiteten bei einer Gesamtanzahl von 1,4 Millionen pflegebeschäftigten Personen lediglich 75.000 ausländische Kräfte in diesem Bereich. Bis zum Jahr 2021 stieg die Anzahl der Pflegekräfte auf 1,7 Millionen mit etwa 218.000 ausländischen Arbeiter*innen. Seit 2022 geht das Personalwachstum im Bereich Pflege ausschließlich auf ausländische Arbeitskräfte zurück. Die Anzahl der Beschäftigten mit deutscher Staatsangehörigkeit blieb in der Krankenpflege zwar gleich, in der Altenpflege nahm sie allerdings zwischen 2023 und 2024 um 4 % ab.

Auch in anderen Gesundheitsbereichen hat sich die Zuwanderung von Fachkräften verstärkt: Bei Ärzt*innen machten ausländische Fachkräfte Ende 2023 mit 63.767 Berufstätigen etwa 15 % aus. Das ist mehr als fünfmal so viel wie im Jahr 2000. 96 % der Krankenhäuser berichten, dass die Anzahl internationaler Fachkräfte sich in den letzten fünf Jahren erhöht habe, 53 % sprechen von einem starken Anstieg.

Der Grund für die hohe Anzahl an ausländischen Fachkräften in der Gesundheitsbranche ist die Alterung der Gesellschaft in Kombination mit dem Fachkräftemangel. Im Jahr 2023 kamen auf 100 offene Stellen lediglich 44 Arbeitslose. Besonders auf dem Land macht sich dies bemerkbar: Im Klinikum Hildburghausen in Südthüringen beispielsweise kommen laut einem Bericht der Süddeutschen Zeitung 80 % der Ärzt*innen aus dem Ausland.

Trotz des hohen Ausländerinnenanteils und wachsenden Bedarfs gibt es Probleme bei der Integration ausländischer Fachkräfte. Häufig werden Abschlüsse und Qualifikationen nicht anerkannt, mancherorts fehle es an einer „Willkommenskultur“. Viele ausländische Fachkräfte berichten außerdem über respektloses und diskriminierendes Verhalten durch Patientinnen und Kolleg*innen sowie über Verunsicherung über die häufigen politischen Debatten über Migration. All diese Faktoren machen Deutschland als Zielland für Fachkräfte im Vergleich zu Konkurrenzländern weniger attraktiv.

 

Quellen

bibliomed-pflege.de
mediendienst-integration.de
sueddeutsche.de
bundesaerztekammer.de

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