Pflegekräfte und Ärzt*innen auf der größten Kinderintensivstation Deutschlands, der Station 67 der Medizinischen Hochschule Hannover, kämpfen täglich um das Überleben ihrer kleinen Patient*innen. Allerdings stehen sie vor einem gravierenden Problem – erheblicher Personalmangel. Die Station 67 in Hannover ist kein Einzelfall: Auf den Kinderintensivstationen im ganzen Land fehlen qualifizierte Fachkräfte. Dieser Personalmangel gefährdet das Leben vieler Kinder.
Der tragische Fall des zwölfjährigen Elias Köppe verdeutlicht, wie ernst die Lage ist. Nachdem er zwei Stunden mit Fieber und einem vorerkrankten Herzen bei seiner Kinderärztin auf Hilfe wartete, fuhr ein Rettungswagen ihn in das nächste Krankenhaus. Dort musste er in der Notaufnahme bleiben, da kein freies Bett verfügbar war. Nachdem drei weitere Kliniken aufgrund mangelnder Kapazitäten absagten, wurde er in eine 60 km entfernte Klinik verlegt. Dort verstarb er weniger als zwei Tage später. Seine Eltern fragen sich, ob schnellere Hilfe ihn hätte retten können. Ihr Vertrauen in das deutsche Gesundheitssystem haben sie verloren.
Quelle: stern.de