In unserer neuen Podcastfolge von „Pflegetalk mit PKM“ ist Steffi zu Gast. Sie hat fast 30 Jahre lang in der Pflege gearbeitet, war stets einsatzbereit und ging dabei oft über ihre eigenen Grenzen hinaus. Im Podcast sprechen wir mit Steffi über das Helfersyndrom und ihre eigenen Erfahrungen.
Das Helfersyndrom ist in der Pflege ein weit verbreitetes Phänomen. Es beschreibt den übermäßigen Drang zu helfen, oft auf Kosten der eigenen Gesundheit und Bedürfnisse. Dies kann unter anderem zu Burnout und zu psychischen Problemen führen.
Steffi wurde aus Leidenschaft Krankenschwester. Als Kind hatte sie immer Freude daran, die Medikamente ihrer Großmutter zu sortieren. Mit siebzehn absolvierte sie ihr erstes Praktikum in der Pflege in der Unfallchirurgie, das sie sehr genoss. Mit achtzehn begann sie eine Ausbildung und war drei Jahre später examiniert. Anschließend arbeitete sie in der Unfallchirurgie. Trotz des Stresses machte ihr die Arbeit zunächst Spaß. Doch als sie eine Familie gründete, begann sie, ihre Arbeit zunehmend als Belastung zu empfinden.
Sie war aber mit diesen Gefühlen nicht allein – viele ihrer Kolleg*innen fühlten sich genauso. Die Arbeitsatmosphäre war oft schwierig, und es schien manchmal, als würde man eher gegeneinander als miteinander arbeiten.
2019 kam der große Zusammenbruch: Burnout, Panikattacken, Suizidgedanken. Steffi war lange krankgeschrieben und musste sogar in Reha. Sie nahm an Gruppentherapie teil und setzte diese auch ambulant über einen längeren Zeitraum fort. Auch nachdem sie andere Berufe in der Pflege oder im sozialen Bereich ausprobiert hatte, kam sie immer zum selben Punkt: Stress, nicht abschalten zu können und das ständige Denken an Patient*innen – selbst zu Hause. Sie konnte die Distanz nicht finden, die man in diesem Beruf braucht. Am Ende entschied sie sich, die Pflege zu verlassen, als ihr eine Weiterbildung zur Kodierfachkraft angeboten wurde.
Für Steffi war das die beste Entscheidung, auch wenn es ihr nicht leicht fiel. Heute arbeitet sie an der Uni Klinik in Heidelberg in der Kodierung in der Pulmologie. Dort fühlt sie sich wohl und arbeitet mit einem tollen Team zusammen. Durch die Therapie hat sie gelernt, auf ihren Körper zu hören und sich ausreichend auszuruhen.
Wenn du dich in einer ähnlichen Situation findest oder jemanden kennst, der betroffen ist, bietet PSU Help telefonische Unterstützung täglich von 9 bis 17 Uhr. Es ist wichtig, sich an jemanden zu wenden, dem man vertraut, und Hilfe zu suchen. Du bist nicht allein.
Falls dich dieses Thema interessiert und du die komplette Folge hören möchtest, klicke einfach hier.