Das Jüdische Krankenhaus in Berlin-Wedding hat 74 Pflegehelfer*innen und Servicekräfte gekündigt. Diese langjährig beschäftigten Mitarbeiter*innen sind eine Stütze des Klinikalltags und übernehmen grundlegende Pflegeaufgaben. Dennoch beruft sich die Klinik auf das 2022 eingeführte GKV-Stabilisierungsgesetz, das ab 2025 das Pflegebudget auf Pflegefachkräfte und qualifizierte Hilfskräfte beschränkt.
Die Entlassungen stoßen auf große Kritik. Pflegehelfer*innen wie Jeanette Schüttler, die seit 23 Jahren im Krankenhaus arbeitet, sehen darin eine Gefährdung der Patient*innenversorgung. Gewerkschaftsvertreterin Dana Lützkendorf von Verdi kritisiert, dass erfahrenes Personal auf die Straße gesetzt wird, obwohl in Berlin bis 2030 Tausende Pflegekräfte fehlen. Ein Protest vor dem Krankenhaus hat bereits stattgefunden.
Auch andere Berliner Kliniken könnten aufgrund der Neuregelung gezwungen sein, Pflegehilfskräfte zu entlassen. Doch während Helios und Vivantes betroffenen Mitarbeiter*innen Qualifizierungsangebote machen, bleibt den Helfer*innen des Jüdischen Krankenhauses nur die Bewerbung bei externen Anbietern – möglicherweise für ein geringeres Gehalt.
Quelle: bz.berlin.de