Die Deutsche Gesellschaft für Fachkrankenpflege und Funktionsdienste (DGF) fordert Nachbesserungen im BAPID-Modell, einem vom Deutschen Pflegerat beauftragten Bildungskonzept zur Weiterentwicklung der Pflegeausbildung. In einer kritischen Stellungnahme erkennt die DGF zwar die Bemühungen des Projekts an, kritisiert aber, dass Fachweiterbildungen nicht ausreichend berücksichtigt werden.
Laut DGF gehen die in Fachweiterbildungen erworbenen Kompetenzen weit über die standardisierte Pflege hinaus und umfassen eigenständige Entscheidungs- und Handlungskompetenzen. Besonders die Praxisorientierung solcher Weiterbildungen werde im BAPID-Modell nicht angemessen anerkannt.
Die DGF fordert eine Einstufung auf DQR-Level 6, da Fachweiterbildungen komplexe, verantwortungsvolle Aufgaben abdecken, in anderen Ländern oft auf Bachelor-Niveau angesiedelt sind und eine bessere Anrechnung auf Studiengänge ermöglichen. Zudem wäre dies ein klares Signal der Wertschätzung für ihren Beitrag zur pflegerischen Versorgung und würde die Durchlässigkeit zwischen beruflicher Weiterbildung und akademischer Bildung stärken.
Ohne eine angemessene Berücksichtigung dieser Qualifikation drohen Qualitätsverluste in der Versorgung, Abwanderung von Fachkräften und eine Schwächung der beruflichen Identität. Zudem könnte dies die Bemühungen um eine Professionalisierung der Pflege untergraben. Um dies zu verhindern, fordert die DGF eine politische und rechtliche Verankerung, um die Fachweiterbildung langfristig abzusichern.