14 Mai 2025

Ausländische Pflegekräfte vor großen Hindernissen

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Laut der Umfrage „Pflege, wie geht es dir?“ des Deutschen Berufsverbands für Pflegeberufe (DBfK), welche sich dieses Jahr auf die Arbeitsbedingungen internationaler Pflegefachkräfte fokussierte, werden ausländische Fachkräfte trotz guter Qualifikationen vor große Hürden gestellt. Die häufigsten Probleme sind dabei langwierige Anerkennungsverfahren, eingeschränkte Befugnisse und Diskriminierung.

Insgesamt gaben 77 % der über 3.000 Befragten an, dass sie in Deutschland weniger Befugnisse als in ihrem Herkunftsland haben und somit Aufgaben, welche sie erledigen könnten, nicht übernehmen dürfen. Auch der Anerkennungsprozess wirkt auf viele Fachkräfte stark abschreckend. Der DBfK sieht hier viel ungenutztes Potenzial, welches deutsche Pflegefachpersonen entlasten könnte. Auch auf die Berufszufriedenheit der Zugewanderten hat dies einen negativen Einfluss: Ganze 39 % der Befragten würden potenziellen Kolleg*innen den Beruf nicht empfehlen.

Nicht zu unterschätzen sind ebenfalls die Diskriminierungserfahrungen, welche fast alle ausländischen Pflegefachpersonen machen. 82 % fühlen sich im Berufsalltag nicht ernst genommen, und 79 % bemerken, dass ihre Kompetenzen infrage gestellt werden. Besonders schlimm: 53 % der Befragten haben rassistische Beleidigungen erfahren, und 56 % sogar körperliche Übergriffe.

Der DBfK sieht in der Thematik nicht nur das Ergebnis einer gesellschaftlich negativ geführten Migrationsdebatte, sondern nimmt ebenfalls die Politik sowie Arbeitgeber*innen ins Visier. Internationale Pflegefachpersonen hätten nämlich klare Forderungen: 70 % wünschen sich mehr Verantwortung und eine Erweiterung ihrer Kompetenzen. 77 % wünschen sich mehr Gestaltungsmöglichkeiten in ihrem Beruf. Der DBfK empfiehlt ebenfalls gezielte Integrationsmaßnahmen wie Sprachförderung und interkulturelle Begleitung.

Die Probleme müssen angegangen werden – schließlich ist Deutschland auf ausländische Fachkräfte angewiesen: Bereits jetzt kommt laut der Bundesagentur für Arbeit jede vierte Pflegefachperson aus dem Ausland. Laut einer Prognose des Statistischen Bundesamts sollen bis 2049 zwischen 280.000 und 690.000 Pflegefachpersonen fehlen. Der Wegfall der Zuwanderung ausländischer Fachkräfte wäre für die Pflegebranche fatal.

Quellen
ka-news.de
bibliomed-pflege.de

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