Laut Norbert Brockmeyer, dem Präsidenten der Deutschen Gesellschaft für sexuelle Gesundheit, steigt die Anzahl der sexuell übertragbaren Infektionen in Deutschland kontinuierlich an. Im Jahr 2013 wurden vom Robert Koch-Institut (RKI) noch weniger als 2.000 Hepatitis-B-Fälle verzeichnet, während es im vergangenen Jahr fast 23.000 waren. Syphilis und Gonorrhoe (Tripper) verzeichneten im gleichen Zeitraum ebenfalls einen deutlichen Anstieg der gemeldeten Fälle. Im Gegensatz dazu bleibt die Anzahl der diagnostizierten HIV-Fälle auf einem stabilen Niveau. Brockmeyer führt dies auf verschiedene Gründe zurück. Viele Menschen haben ausschließlich HIV im Blick, während andere sexuell übertragbaren Krankheiten (STI) eher in den Hintergrund geraten. Zudem hat die Digitalisierung dazu geführt, dass Menschen einfacher und schneller Sexpartner finden. Die Zunahme von unkomplizierten sexuellen Kontakten geht mit einem Anstieg von STIs einher.