Grade erst geboren und schon bereiten sie ihren Eltern Kummer. Von Erkrankungen und Behinderungen sind nicht nur Erwachsene oder ältere Menschen betroffen. Auch Kinder werden leider nicht verschont. In solchen Fällen braucht es Pflegefachkräfte, die auf den Bereich der Kinderintensivpflege spezialisiert sind und rund um die Uhr für die kleinen Patient*innen da sind.
Ambulante Intensivpflege von Kindern
Für die betroffenen Familien steht selbstverständlich die optimale Versorgung ihres Kindes im Vordergrund. Dieser Anspruch ist aber nicht notwendigerweise an die Unterbringung in einem Pflegeheim oder einer vergleichbaren Einrichtung gekoppelt. Eine ambulante intensivpflegerische Betreuung ist auch im eigenen Zuhause möglich. Die häusliche Pflege hat den Vorteil, dass die Familie zusammen leben kann und ein Stück Normalität in den Alltag zurückkehrt.
Um eine gute, ambulante Versorgung gewährleisten zu können, sind rund um die Uhr Pflegekräfte anwesend. In den meisten Fällen wird darauf geachtet, dass das Pflegeteam möglichst selten wechselt. Denn sowohl das Pflegekind als auch der Rest der Familie sollen sich weiterhin in ihrem eigenen Zuhause ungezwungen bewegen und eine normale Routine leben können. Die examinierten Pflegefachkräfte sind dabei zwischen acht und zwölf Stunden täglich anwesend und unterstützen die Angehörigen bei der Pflege und der Betreuung des betreffenden Kindes. Ein weiterer Vorteil der ambulanten Pflege ist, dass hier die Eltern bei der Pflege besser mithelfen können. Sowohl für die pflegebedürftigen Kinder als auch für ihre Angehörigen ist es eine schönere Erfahrung, wenn die Pflege nicht ausschließlich von Fremden übernommen wird.
Wohneinrichtungen für die Kinderintensivpflege
Es kann allerdings auch als zusätzliche Belastung empfunden werden, wenn die Pflege in den eigenen vier Wänden stattfindet. Es kann auch zu kompliziert sein, die Familienwohnung mit den notwendigen Pflegehilfsmitteln auszustatten. In solchen Fällen gibt es Wohneinrichtungen oder Intensivpflege-WGs speziell für junge Patient*innen. Hier sind sowohl Kurz- als auch Langzeitaufenthalte möglich. Anders als bei der ambulanten Pflege, sind hier mehrere Pflegekräfte für ein Kind zuständig. In den Pflege-WGs ist es üblich, dass sich jedes Kind sein Zimmer nach den eigenen Wüschen einrichten und dekorieren kann, um sich vollkommen wohl zu fühlen.
Aufgaben in der Intensivpflege von Kindern
Pflegekräften in der Intensivpflege wird grundsätzlich viel abverlangt. In diesem Bereich betreuen die Pflegekräfte lebenswichtige Maßnahmen und es ist sehr viel Konzentration und Vorsicht geboten. Häufig ist kein Arzt oder Ärztin anwesend, sodass die Intensivpflegekräfte sehr viel Verantwortung tragen und im Ernstfall sofort eingreifen müssen.
Das Wichtigste im Bereich der intensivpflegerischen Versorgung von Kindern ist es, trotz des Schicksalsschlags ein schönes und vor allem lebenswertes Leben zu schenken. Neben der Grundpflege, die auch gut von Angehörigen übernommen werden kann, fallen viele weitere Aufgaben an. Auch die Behandlungspflege nimmt einen großer Teil der Arbeit in Anspruch. Hierbei steht die Beatmungspflege im Vordergrund. Die Anlage eines Tracheostomas gehört zu den Hauptaufgaben in der Kinderintensivpflege, denn viele zu betreuende Kinder sind beatmungspflichtig. Der Beatmungsparameter muss ständig überwacht werden und überschüssiges Sekret bei Bedarf abgesaugt werden. Ebenso gehören der Verbandswechsel, das Verabreichen von Medikamenten und die dauernde Überwachung der Vitalwerte zu den immer wiederkehrenden Aufgaben in der Behandlungspflege. Auch hauswirtschaftliche Aufgaben müssen erledigt werden. Wird ein Kind intensiv gepflegt, muss auch den Eltern und Angehörigen viel Aufmerksamkeit geschenkt werden. Für viele ist es nicht leicht, sich damit abzufinden, dass das eigene Kind ein eingeschränktes Leben führt. Ebenso schwierig ist es, sein Kind in Pflege zu geben. In der Kinderintensivpflege ist viel Feingefühl, Verständnis und emotionale Unterstützung ebenso gefragt, wie medizinische Fachkenntnisse.
In der Kinderintensivpflege arbeiten
Um in der Intensivpflege für Kinder arbeiten zu dürfen wird ein Abschluss als examinierte*r Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger*in, Gesundheits- und Krankenpfleger*in oder Altenpfleger*in vorausgesetzt.
Die durchschnittliche Gehaltsspanne in dem Beruf liegt zwischen 34.800 und 50.900 Euro brutto. Was viele trotz all des Stresses und all der Verantwortung vergessen: Durch strahlende Kinderaugen bleibt die Welt der Erwachsenen für einen kurzen Augenblick stehen. Vielleicht ist der Beruf als Kinderintensivpfleger*in gerade dadurch ganz besonders lohnend.
Kannst Du Dir vorstellen, in der Kinderintensivpflege zu arbeiten oder arbeitest Du vielleicht schon in diesem Bereich? Teile gerne Deine Erfahrungen mit uns und der PKM-Community.
Quellen:
DGIIN: www.youtube.com/watch
Bayerischer Rundfunk: www.youtube.com/watch
Born-Pflege: born-pflege.de/was-ist-kinderintensivpflege
Pflege Hellemitte: www.pflege-hellemitte.de/kinder-intensivpflege/
ASB Münden: www.asb-muenden.de/kindertagesstaette/generationsuebergreifendes-erleben
Diakoneo: www.diakoneo.de/magazin/projekte-kinder-und-senioren/