In Bremen reagiert das Projekt „Bleib dran an der Pflege“ auf den Fachkräftemangel und eine durchschnittliche Abrecherquote von 30% in der Pflegeausbildung. 86 Pflegeazubis zweifelten an ihrer Entscheidung für die Ausbildung, nahmen an Beratungsgesprächen innerhalb des Projekts teil und nur 1/4 haben sich anschließend trotzdem zum Abbruch der Ausbildung entscheiden. Das ist ein Plus von 5%, die so wichtig sind.
In Bremen ist der Fachkräftemangel bereits auch schon sehr real. Hunderte Stellen sind unbesetzt. Hinzu kommt, dass die Altersstruktur von Bremens Pflegekräfte im Vergleich zu allen anderen Bundesländern am höchsten und somit ungünstigsten ist. Im nächsten Jahrzehnt werden viele jetzige Pflegekräfte ihren Kasack an den Nagel hängen. Zudem werden pflegebedürftige Menschen immer älter und verbleiben umso länger im Pflegesystem.
Deshalb ist es so wichtig, dass neue Pflegekräfte nachkommen. Oft werden sie aber in der Ausbildung bereits ausgebrannt und fühlen sich ausgenutzt und unsichtbar. Durch das Bremer Projekt fühlen sich die Azubis gehört und ihnen werden Hilfestellungen und Instrumente mit an die Hand gegeben. Nicht nur für berufliche, sondern auch für private Herausforderungen der meist jungen Menschen. Wie das Projekt zeigt, kann das schon helfen, ein paar Pflegekräfte mehr zu halten und JEDER Azubi ist goldwert.
Quelle:
www.sueddeutsche.de