„Unsere Aufgabe ist es, die Jugend für die Pflege zu begeistern.“ – Der Pflegepreneur

Seit Oktober 2020 unterstützt der langjährige Pflegeunternehmer Igor Krasevic gemeinsam mit seinem Team Führungskräfte in der Pflege. Sein Ansatz: Er zeigt Geschäftsführern, wie sie ihren Job besser machen können, ohne mehr arbeiten zu müssen und lehrt Pflegekräfte, wie sie selber eine erfolgreichen Pflegedienst eröffnen können. All das geschieht, damit der Fachkräftemangel hoffentlich bald der Vergangenheit angehört. Mit seinen Coachings will Igor so die Arbeitsbedingungen in der Pflege nachhaltig verbessern. Mehr zu seiner Idee erzählt er im PKM-Interview.
Einen Pflegedienst richtig leiten lernen
Der „Pflegepreneur“ ist ein frisch gegründetes Beratungsunternehmen für Pflegeunternehmer und Leitungskräfte in der Pflege. Seit Oktober 2020 berät Inhaber und Gründer Igor Krasevic rund 20 Kunden aus der Pflegebranche, und es werden immer mehr. Gemeinsam mit seinem Team ist es ihm ein Anliegen, dass die Pflege in Deutschland moderner und cooler wird, um mehr junge Leute für die Branche zu begeistern und so dem Pflegenotstand ein Ende zu bereiten. Dafür sei es besonders wichtig, dass Pflegeunternehmer sich funktionierende Strukturen innerhalb ihres Pflegedienstes aufbauen, um so als Arbeitgeber attraktiver für die Mitarbeiter*innen zu werden.
„Um das zu schaffen, möchten wir an die aktuellen und zukünftigen Geschäftsführer treten und gemeinsam mit ihnen die Pflege nach außen hin modern kommunizieren. Am einfachsten ist dies mit einer Geschäftsführung möglich, die eine Wende hin zur Moderne vollziehen möchte. Dies hat eine positive Auswirkungen auf die Arbeitsmoral und die Arbeitsbedingungen der Pflegekräfte.“
Der Fehler liegt nicht bei den Anderen
Weil Igor selbst Geschäftsführer in der Pflege ist, kennt er die Probleme und Herausforderungen in diesem Job nur zu gut. Er selbst nahm sich oft zu viel vor und musste erst lernen, dass gewisse Aufgaben abgegeben werden müssen. „Die meisten Pflegeunternehmer übernehmen oft Aufgaben, die sie eigentlich gar nicht machen sollten. Oft verausgaben sie sich dann zu sehr und tragen psychische oder physische Beschwerden davon“, erzählt er. Das wirkt sich dann natürlich auch auf die Qualität der eigenen Arbeit aus – das Team leidet darunter. Igors Leitsatz lautet deswegen: „Der Manager hat immer schuld.“ Das klingt hart, ist aber die unschöne Wahrheit. Wer sich dessen bewusst wird, kann für sich und sein Team vieles zum Guten wenden, indem er Aufgaben vertrauensvoll abgibt.
Von der Fachkraft zum erfolgreichen Pflegeunternehmer
„Viele Pflegeunternehmer und Führungskräfte wissen gar nicht so recht, welche Aufgaben ein Manager überhaupt zu erledigen hat.“ Hier erkennt Igor ein grundlegendes Problem im deutschen Pflegesystem. „Die meisten Unternehmer, besonders in der Pflege, waren vorher Pflegedienstleitungen. Sie kennen aber die Aufgaben eines Managers gar nicht, sie haben diese Dinge ja auch nie beigebracht bekommen.“ Genau an diesem Punkt kommt der Pflegepreneur ins Spiel. Während der Fortbildung lernen Pflegeunternehmer und Pflegefachkräfte, die sich in der Pflege selbstständig machen wollen, wichtige Grundlagen zur erfolgreichen Führung eines Pflegedienstes. Dazu gehören u.a. die Definition ihrer Ziele, ein besseres Zeitmanagement und effizienteres Personalrecruiting.
Der Pflegedienst bewirbt sich bei der Pflegekraft
Doch das ist noch längst nicht alles. Igor legt selbst großen Wert darauf, sich regelmäßig mit anderen Pflegeunternehmern auszutauschen. Dabei stellte er fest: Fortbildungen für Leitungskräfte gibt es viele – jedoch nur von fachfremden Leuten. Die Lehrgänge werden oft von Menschen durchgeführt, die keinerlei Bezug zur Pflege und ihren Problemen haben. Igors Expertise auf diesem Gebiet bringt ihm also klare Vorteile. Er selber hat in seiner Karriere bisher mehr als 300 examinierte Pflegefachkräfte eingestellt. Das größte Problem von Pflegeunternehmern ist die Personalbeschaffung. „Bereits am Telefon kann man schon vieles falsch machen, sodass die Bewerber*innen gar nicht erst zum Vorstellungsgespräch erscheinen.“ Um seinen Kunden diese Lernprozesse und weitere Fehler zu ersparen, beinhaltet seine Fortbildung auch ein Recruitmenttraining. Denn: Nicht die Pflegekraft bewirbt sich beim Pflegedienst, sondern der Pflegedienst bei der Pflegekraft. Dessen sollten sich Pflegeunternehmer immer mehr bewusst werden und ihr bestes geben, um die Wünsche der Pflegekräfte erfüllen zu können.
„Jeder kann etwas für die Pflege tun.“
Igor ist überzeugt davon, dass jeder Mensch in Deutschland etwas Positives für die Pflege bewegen kann. Aus diesem Grund möchte er auch jüngeren Pflegefachkräften dabei helfen, sich in der Pflege selbständig zu machen. „Ich möchte sie mit meinen Erfahrungen unterstützen und ihnen die Dinge beibringen, die ich mir selbst lange Jahre aneignen musste.“ Zudem möchte er Quereinsteiger*innen bei ihrem Weg in die Pflege behilflich sein und auch andere Pflegeunternehmer dazu aufrufen: „Unsere Aufgabe als Geschäftsführer ist es, die Jugend sowie auch Quereinsteiger für die Pflege zu begeistern.“ Er ist sich sicher, dass man mit einem besseren Marketing auch genug Menschen für die Pflege begeistern kann, die dort ihre Bestimmung finden. Denn: „Die Pflege ist eine tolle Arbeit, bei der man mit einem guten Gefühl nach Hause geht. Dieses Gefühl, Menschen im Alltag zu helfen und sie zu unterstützen ist einfach schön.“
Der Pflegepreneur kommt an!
Igor erhofft sich, mit Pflegepreneur einen großen Effekt auf die deutsche Pflegebranche haben zu können. Eine Kundin konnte er bereits glücklicher machen: „Eine Geschäftsführerin meinte während des Coachings zu mir: ‚Es ist unglaublich, ich habe viel mehr Zeit, ich habe eine bessere Work-Life-Balance. Ich bin viel besser organisiert und strukturiert und meine Mitarbeiter*innen haben viel mehr Motivation, obwohl ich weniger mache. Das ist verrückt.’ Das sind die Momente, die mich glücklich machen und in denen ich merke, das Richtige zu tun.“
Der Pflegepreneur ist auch auf YouTube, Facebook und Instagram aktiv und teilt hier auch regelmäßig Einblicke in seine Coachings mit seinen Followern.
Weitere Infos gibt es außerdem auch hier: www.pflegepreneur.de
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